Der Ciutadella Park ist Barcelonas grünes Juwel im städtischen Dschungel. Der Park stellt eine beliebte Alternative der Einheimischen zum Strand von Barcelona dar. Unter dem schattigen Blätterdach der Bäume trifft man vor allem auf Familien und junge Leute. Ein idyllischer Ort, um sich vom Stress und Trubel der Stadt zu erholen.
Der Park bietet eine Vielzahl von Unternehmungsmöglichkeiten. Hier könnt ihr Sport treiben, wobei besonders Yoga, Joggen, Radfahren und Slacklining beliebt sind. Es gibt Ping-Pong-Tische für Spieler, die sich herausfordern möchten. Darüber hinaus könnt ihr Kleinkünstlern bei Proben und Aufführungen zusehen oder ein Ruderboot auf dem See mieten. Für Kinder gibt es Spielplätze, auf denen sie toben können, oder die Möglichkeit, übergroße Seifenblasen zu jagen. Die Baumkronen beherbergen eine Vielzahl von Vögeln, vor allem Sittiche, die man beobachten kann. Doch die Hauptbeschäftigung im Park besteht darin, in der Sonne zu entspannen, zu lesen, mit Freunden ein kleines Picknick zu veranstalten und einfach zu beobachten, wie die Einheimischen ihr Leben in Barcelona genießen.
Für jeden ist also etwas Passendes dabei. Zusätzlich befinden sich im Park oder in unmittelbarer Nähe weitere Sehenswürdigkeiten, was sowohl für Jung als auch für Alt ein überzeugender Grund ist, sich für einige Stunden im Ciutadella Park niederzulassen, die Seele baumeln zu lassen und die zauberhafte Umgebung zu genießen.
Ich empfehle einen Besuch des Ciutadella-Parks, selbst wenn euer Aufenthalt in Barcelona nur kurz ist. Die Atmosphäre hier ist einfach großartig, und eine kleine Auszeit zwischen all den anderen Höhepunkten der Stadt ist definitiv lohnenswert.
Praktische Informationen
Mit einer Fläche von 17 Hektar zählt der Parc de la Ciutadella zu den geräumigsten Parkanlagen der Stadt. Doch nicht nur das – er war die erste Anlage, die gezielt als öffentlicher Park in Barcelona konzipiert wurde und spielte dabei eine bedeutende Rolle in der städtischen Planung und Entwicklung. Er blieb viele Jahre lang der einzige öffentliche Park in Barcelona.
Der Eintritt in den Parc de la Ciutadella ist kostenfrei. Allerdings sind der Zoo, das Geologische Museum, das Zoologische Museum und die Ruderbootfahrt auf dem See kostenpflichtig – all dies befindet sich auf dem Gelände des Parks.
Auch Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderungen können den Park problemlos besuchen.
Die Öffnungszeiten erstrecken sich täglich von 10:00 bis 22:30 Uhr und gelten unabhängig von der Jahreszeit.
Und wie erfolgt die korrekte Aussprache des Parc de la Ciutadella? ‘Parc’, ‘de’ und ‘la’ benötigen keine Erklärung. Achtet jedoch besonders auf das ‘Ciutadella’ und den Laut ‘ll’, der im Katalanischen einer Mischung aus ‘l’ und ‘j’ ähnelt.
Wie kommt man in den Parc de la Ciutadella?
Der Park liegt zwischen den Stadtteilen Eixample, Born und Barceloneta und ist nicht allzu weit vom Strand entfernt.
Ihr könnt den Park bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Denkt daran, dass ihr mit der Barcelona Card oder der Hola Barcelona Travel Card den öffentlichen Nahverkehr in Barcelona so oft nutzen könnt, wie ihr möchtet.
Metro
Nutzt die Metrolinie L1 bis Arc de Triomf oder die Metrolinie L4 bis Ciutadella Vila Olímpica oder bis zur U-Bahn-Station Jaume I falls ihr noch ein kurzes Stück durch den Stadtteil El Born gehen möchtet. Von der Haltestelle Arc de Triomf führt ein wunderschöner Weg zum Park – durch den berühmten Arc de Triomf hindurch und von dort entlang der beeindruckenden Promenade Passeig de Lluis Companys, gesäumt von riesigen Palmen und schönen Laternen, bis zum Haupteingang.
Bus
Verschiedene Buslinien halten in der Nähe des Parks, darunter 47, H14, H16, B20, B25, N8, N28, V15, V17, V19.
Zug
In der Nähe des Parks liegt der schöne Bahnhof Estació de França, an dem zahlreiche Züge enden, darunter R2N, R2S und Regionalzüge
Hop on hop off
Auch die beiden Anbieter der Hop-on-Hop-off-Stadtrundfahrten halten in der Nähe des Parc de la Ciutadella. Die Haltestelle der roten Linie des Bus Turístic heißt Port Olímpic – Zoo. Die Haltestelle der orangen Linie des Barcelona City Tour heißt El Born Ciutadella Zoo. Weitere Informationen zu den Stadtrundfahrten könnt ihr in unserem Artikel Hop-on-Hop-off Busse finden.
Zu Fuß oder mit Fahrrad
Der Park ist auch bequem zu Fuß erreichbar, lediglich 20 Minuten vom Hauptplatz Plaça de Catalunya oder etwa 10 Minuten von der Altstadt von Barcelona entfernt.
Alternativ könnt ihr den Park vom Stadtzentrum aus auch leicht mit dem Fahrrad erreichen, was etwa 5-10 Minuten dauert.
Sehenswertes und Aktivitäten im Parc de la Ciutadella
Im Park gibt es mehrere Gebäude, manche davon im Stil des Modernisme errichtet. Besucher haben außerdem die Möglichkeit, zahlreiche wunderschöne Skulpturen zu bewundern, die sich im gesamten Park befinden.
Ein Tipp:
Im Pavillon am großen Brunnen wird sonntags oft getanzt oder Musik gespielt – sei es Salsa, Stepptanz oder Hip Hop. Ihr könnt zuschauen oder selbst mittanzen.
Im Park werden auch häufig Feste und Veranstaltungen organisiert, wobei das bekannteste davon das La Mercè Fest ist.
Cascada (Wasserfall)
Ein absolutes Highlight im Ciutadella-Park ist der beeindruckende Brunnen mit Wasserfall. Dieses Meisterwerk stammt von Josep Fontseré, dem Architekten, der die Gestaltung des Parc de la Ciutadella leitete. Der junge und damals noch unbekannte Architekt Antoni Gaudí unterstützte Fontseré bei der Gestaltung des Brunnens und war für die Hydraulik verantwortlich. Der Brunnen wurde im Jahr 1881 eröffnet.
Viele Elemente vereint der Brunnen: Neben dem imposanten Wasserfall finden sich zahlreiche Skulpturen, darunter Venus auf einer Muschel, Aurora in einer goldenen Quadriga, Neptun, Amphitrite, geflügelte Drachen und vieles mehr.
All dies erschafft einen Raum von klassischer Schönheit, umgeben von üppiger Vegetation, die typisch für die romantischsten Gärten Europas ist.
Hinweis: Aufgrund von aktuellen Wassersparmaßnahmen ist der Brunnen derzeit nicht in Betrieb.
Barques (Ruderboote)
Im Herzen des Parks liegt ein idyllischer See, an dem man Ruderboote mieten und eine entspannte Runde auf dem Wasser drehen kann. Dieses Erlebnis ist besonders reizvoll, wenn ihr den Park mit Kindern besucht oder ein verliebtes Pärchen seid. Im klaren Wasser des kleinen Teichs könnt ihr Enten beobachten, die elegant schwimmen, und mit etwas Glück entdeckt ihr vielleicht sogar kleine Schildkröten.
Die Ruderboote stehen in verschiedenen Größen zur Verfügung, von Booten für zwei Personen bis zu solchen für fünf Personen. Sie können das ganze Jahr über von 10 Uhr morgens bis zum Abend um 18 Uhr (im Winter) bzw. 20 Uhr (im Sommer) ausgeliehen werden. Die Miete erfolgt halbstündlich und variiert je nach Größe des Bootes zwischen 6 und 10 Euro. Ein wunderbares Freizeitangebot, um die Schönheit des Parks vom Wasser aus zu genießen.
Castell dels tres dragons (Burg der drei Drachen)
Direkt am Haupteingang des Ciutadella-Parks stößt man auf eine Art Burg oder Schloss – das Castell dels Tres Dragons. Dieses beeindruckende Gebäude wurde von dem renommierten katalanischen Architekten Lluís Domènech i Montaner entworfen, der auch für das wunderschöne Hospital Sant Pau und den imposanten Palau de la Música in Barcelona verantwortlich ist. Domènech i Montaner gilt als einer der führenden Vertreter des katalanischen Jugendstils, des Modernisme, und das Castell dels Tres Dragons gehört zu den ersten modernistischen Gebäuden der Stadt.
Der Modernisme zeichnete sich durch die Kombination verschiedener Techniken aus, wie die Verwendung von Ziegelsteinen, dekorative Keramikfliesen, Schmiedeeisen, maurische Elemente und viel mehr. All diese Elemente sind an diesem Gebäude deutlich sichtbar.
Das Castell dels Tres Dragons wurde im Rahmen der Weltausstellung von 1888 errichtet und hat im Laufe seiner Geschichte verschiedene Funktionen erfüllt. Während der Weltausstellung diente es als Restaurant und Kaffeehaus. In der Folgezeit wurde es zu einem Hauptsitz des Naturwissenschaftlichen Museums und beherbergte später auch das Zoologische Museum. Derzeit fungiert es als Dokumentationszentrum und Fachbibliothek. Diese vielfältige Nutzung im Laufe der Jahre unterstreicht seine bedeutende Rolle in der kulturellen Geschichte Barcelonas.
Hivernacle (Wintergarten)
Direkt neben dem Castell dels Tres Dragons befindet sich der Wintergarten “Hivernacle”, der von Josep Amargós i Samaranch erbaut wurde und Teil der Gebäude der Weltausstellung von 1888 war. Während der Weltausstellung konnten die Besucher hier eine Fülle von tropischen und exotischen Pflanzen bewundern, die normalerweise im mediterranen Klima Barcelonas nicht vorkommen.
Der Pavillon besteht aus Gusseisen, Glas und modernistischen Dekorationen. Es ist ein herausragendes Beispiel für die Eisenarchitektur, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in Barcelona entwickelte, inspiriert von den Stahl- und Glaskonstruktionen des Eiffelturms.
Nach einer umfassenden und komplexen Restaurierung erstrahlt der Hivernacle heute wieder in seiner ganzen Pracht und widmet sich nach seiner Wiedereröffnung erneut seiner ursprünglichen Aufgabe: der Aufnahme von Pflanzen aus der botanischen Sammlung und der Verbreitung von Wissen über die biologische Vielfalt.
Umbracle (Tropisches Gewächshaus)
Das Projekt des Umbracle wurde 1883 vom Hauptarchitekten des Ciutadella-Parks, Josep Fontserè, initiiert. Ursprünglich sollte es ein Gewächshaus für große tropische Pflanzen sein, die den Schatten der Urwälder bevorzugen. Während der Weltausstellung von Barcelona im Jahr 1888 wurde dieses Projekt jedoch vorübergehend unterbrochen, um das Gebäude als Fest- und Konferenzsaal zu nutzen. Nach dem Ende der Ausstellung wurde das ursprüngliche Projekt wieder aufgegriffen, und Josep Amargós i Samaranch, derselbe Architekt wie beim Hivernacle (Wintergarten), wurde mit der Fertigstellung des Baus beauftragt.
Dieser einzigartige Raum beherbergt einige der größten subtropischen Exemplare in Barcelona und kann aufgrund der Empfindlichkeit der Vegetation und des schlechten Verhaltens einiger Besucher nicht ohne Aufsicht geöffnet werden. Der Umbracle ist wie eine Kathedrale aus Pflanzen, und das Betreten dieses Ortes ist ein Privileg.
Es lohnt sich allerdings, die Architektur auch von außen zu bewundern. Das “Umbracle” ist eine Konstruktion aus gusseisernen Säulen und gebogenen Eisenträgern auf dem Dach. Die drei Dächer mit fünf Arkaden verleihen dem Gebäude Leichtigkeit und schaffen ein Spiel von Licht und Schatten, das für das Wachstum verschiedener Pflanzenarten ideal ist.
Parlament de Catalunya (Parlament von Katalonien)
Aus dem Ciutadella-Park wird sogar “Catalunya” regiert, da sich im Park selbst das Gebäude des Parlaments befindet. Das muss man zugeben, das katalanische Parlament hat seinen Sitz an einem privilegierten Ort.
Ursprünglich war das Gebäude ein Militärarsenal, errichtet in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Jahr 1932 wurde es in den repräsentativen Sitz des katalanischen Parlaments umgewandelt. Es präsentiert sich als robuste Struktur aus Montjuïc-Stein und rotem Backstein, die eine Fläche von mehr als 5.000 Quadratmetern umspannt. Dieses imposante Bauwerk setzt sich aus zwei kraftvollen, kreuzförmigen Schiffen zusammen, die sich zu vier Innenhöfen öffnen, sowie einer markanten Kuppel über dem zentralen Pavillon. Im Jahr 1980, nach vier Jahrzehnten unter der Franco-Diktatur, wurde das Gebäude restauriert und erneut als repräsentativer Sitz für die 135 Abgeordneten, die das katalanische Volk vertreten, eingerichtet.
Das Parlament kann im Rahmen einer kostenfreien Führung besichtigt werden. Dabei werden euch die wichtigsten Bereiche des Gebäudes vorgestellt und erläutert, ebenso wie die Funktionen des Parlaments und die Aufgaben der Abgeordneten.
Parròquia castrense (Militärpfarrei)
Es handelt sich um eine der weniger bekannten Kirchen in Barcelona, trotz ihrer zentralen Lage. Sie ist ein Überbleibsel einer alten Militärfestung aus dem 18. Jahrhundert, was weiter in der Geschichte des Parcs de la Ciutadella erläutert wird. Auch drei Jahrhunderte später behält diese kleine Kirche ihre militärische Verbindung bei. Der Zugang zur Kirche ist ausschließlich an Sonn- und Feiertagen zur Mittagszeit möglich, während die Messe stattfindet. Die Gemeindemitglieder setzen sich größtenteils aus Offizieren und ehemaligen Militärs zusammen.
Centro Martorell de Exposiciones (Ausstellungszentrum Martorell)
Das Ausstellungszentrum Martorell, ehemals als Geologiemuseum bekannt, wurde bereits 1882 gegründet und ist somit das älteste Museum in Barcelona. Nach einer 13-jährigen Schließung erstand es im letzten Jahr aus der Asche wieder auf und präsentiert sich nun vollständig renoviert. Es bietet Wechselausstellungen zu naturwissenschaftlichen Themen im weitesten Sinne des Wortes an.
Das Museum ist ein integraler Bestandteil des Naturwissenschaftlichen Museums von Barcelona (Museu Blau – weitere Informationen zu diesem Museum findet ihr in unserem Artikel Barcelona mit Kindern). Im Jahr 1878 hinterließ der Naturforscher Francesc Martorell i Peña der Stadt seine naturwissenschaftlichen und archäologischen Sammlungen sowie eine finanzielle Zuwendung für den Bau eines Museums. Dieses wurde dann vom Architekten Antoni Rovira i Trias im neoklassizistischen Stil errichtet.
Zoo de Barcelona (Tiergarten)
Beim Spaziergang durch den Ciutadella-Park werdet ihr bemerken – und mitunter sogar riechen –, dass sich im unteren Teil des Parks ein Zoo befindet. Es ist überflüssig zu sagen, dass er ein wahrer Magnet und ein Paradies für alle kleinen Besucher ist. In seiner mehr als 100-jährigen Geschichte hat der Zoo eine Wandlung durchgemacht, wobei nun ein stärkerer Fokus auf den Artenschutz gelegt wird. Weitere Details dazu findet ihr in unserem Artikel Barcelona mit Kindern. Der Eintritt in den Zoo ist kostenpflichtig, und Tickets können bereits im Voraus online erworben werden.
Geschichte des Parc de la Ciutadella
Der Parc de la Ciutadella birgt eine lange Geschichte, und sein Name ist kein Zufall. Er ist ein integraler Bestandteil der bewegten Geschichte Barcelonas.
Wir reisen zurück ins frühe 18. Jahrhundert, als der Spanische Erbfolgekrieg ausbrach und Barcelona, als autonome Stadt, in den Konflikt verwickelt wurde. Anfangs unterstützte die Stadt Felipe V., eine Entscheidung, die sich bei genauerer Betrachtung als klug erwiesen hätte, wenn man den Verlauf der Ereignisse bedenkt. Doch Barcelona änderte seine Ausrichtung und schloss sich stattdessen Karl von Österreich an, was sich letztendlich als schicksalhaft herausstellen sollte.
Im Jahr 1714 endete der Krieg, und der siegreiche bourbonische König, Felipe V., der wegen seiner mangelnden Nachsicht in die Geschichte einging, verspürte einen starken Rachedrang. Er entschied sich dafür, das Viertel La Ribera zu zerstören. Etwa 1.200 Häuser und einige öffentliche Gebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht, über 4.000 Familien blieben ohne Dach über dem Kopf zurück. Das Ziel war klar: die Kontrolle über die Stadt zu behalten.
Felipe V. beauftragte J.P. Verboom mit dem Bau einer Zitadelle, daher der heutige Name des Parks. Diese Festung mit fünf Wachtürmen sollte als militärische Bastion dienen, um Soldaten zu beherbergen, die bereit waren, jeden möglichen Widerstand zu unterdrücken. Die Bürger wurden hart bestraft, verurteilt und eingesperrt, um jeglichen potenziellen Aufstand im Keim zu ersticken. Die Verfolgung und Strafen waren so drastisch, dass innerhalb der Festung sogar eine Esplanade entstand, auf der diejenigen, die des Aufruhrs angeklagt waren, öffentlich gehängt wurden. Diese schrecklichen Ereignisse prägen die Erinnerung der Barcelonesen bis heute.
Die Zitadelle galt über 100 Jahre lang als Symbol der Unterdrückung in Barcelona, bis im Jahr 1841 ein ernsthafter Versuch unternommen wurde, sie abzureißen. Ihr endgültiges Ende kam jedoch erst 1869. Unter der Bedingung, dass das darunter liegende Land auf Kosten des Stadtrats zu einem öffentlichen Park umgestaltet werden würde, übergab General Prim die Zitadelle und ihr Umfeld an die Stadt. Übrigens befindet sich im Park in der Nähe des Eingangs zum Zoo eine Reiterstatue von General Prim.
Nach dem Abriss der Zitadelle wurde der Park angelegt. Lediglich drei Gebäude aus der Zeit der Festung wurden erhalten: die Militärpfarrei, der Gouverneurspalast (heute eine Sekundarschule) und das Arsenal (heute Sitz des katalanischen Parlaments). Der Auftrag zur Gestaltung des Parks wurde dem katalanischen Architekten Josep Fontserà übertragen. Fontserà entwarf Gärten nach französischen, italienischen und englischen Vorbildern, insbesondere orientierte er sich am Jardin du Luxembourg in Paris. Der Park wurde schließlich im Jahr 1881 eingeweiht. Die Fertigstellung des Parks fiel zusammen mit der Weltausstellung von 1888, bei der der Park eine entscheidende Rolle spielte. Er diente als Austragungsort für die bedeutende Veranstaltung, die der Stadt Barcelona internationale Aufmerksamkeit verlieh.
Verschiedene Gebäude wurden im Laufe der Zeit errichtet, und der Ciutadella-Park wuchs stetig an Beliebtheit und Bedeutung. Vor 100 Jahren beherbergte er sogar einen Vergnügungspark (1911 bis 1920) mit der damals höchsten und längsten Achterbahn Europas. Interessanterweise war Barcelona zu dieser Zeit eine der Städte mit den meisten Vergnügungsparks. Der Park präsentierte auch eine Vielzahl von unglaublichen Attraktionen, darunter auch die Möglichkeit, in den 1930er Jahren auf Straußen zu reiten.
So verhasst die alte Festung seinerzeit bei den Barcelonesen war, so sehr wird der Park heutzutage geliebt.
Essen und Trinken im Parc de la Ciutadella
Essen und Trinken im Parc de la Ciutadella ist praktisch inexistent. Es gibt lediglich zwei Kioske mit einem begrenzten Angebot, hauptsächlich bestehend aus Sandwiches und Getränken. Ich empfehle daher, ein eigenes Picknick mitzubringen.
Parc de la Ciutadella mit Kindern
Wie bereits erwähnt, ist der Besuch des Parks mit Kindern mehr als empfohlen. Der Parc de la Ciutadella ist ein idealer Ort für Kinder, um sich auszutoben und abzulenken. Neben den bereits genannten Ruderbooten und dem Zoo gibt es auch einen schönen Spielplatz, der den Bedürfnissen unterschiedlicher Altersgruppen gerecht wird.
In den Bäumen und oft auch am Boden spazierend oder essend könnt ihr grüne Papageien entdecken, die den Ciutadella-Park besonders mögen.
Außerdem gibt es im Park ein lebensgroßes Mammut, das die Kinder begeistert, sowie die allgegenwärtigen riesigen Seifenblasen, denen die Kinder gerne nachjagen.
Für weitere Informationen zum Angebot des Parks für Kinder empfehle ich unseren Artikel Barcelona mit Kindern.
Was kann man in der Nähe des Parc de la Ciutadella besichtigen?
- Ein Besuch des Parks lässt sich gut mit einer Erkundung der Altstadt, besonders des Viertels El Born, verbinden.
- Nicht zu vergessen ist die wunderschöne Kirche Santa Maria del Mar, die ebenfalls zu den Top-Highlights in Barcelona zählt.
- Für Museumsinteressierte gibt es unter anderem das Museu de la Xocolata, das Moco Museum oder das Museu Picasso zur Auswahl.
- Auch der olympische Hafen und die Strände rundherum sind von hier aus nicht weit entfernt.
- Besucht unbedingt auch den nahegelegenen Arc de Triomf, der zur Weltausstellung von 1888 entstanden ist. Der Arc de Triomf war damals der Haupteingang zum Ausstellungsgelände. Zu dem Triumphbogen führt ein wunderschöner Weg, die Passeig de Lluís Companys.