Sehnt ihr euch danach, dem Trubel der Stadt zu entkommen und gleichzeitig einen malerischen Blick auf Barcelona aus einer grünen Umgebung zu genießen? Dann ist ein Besuch auf dem majestätischen Hausberg Barcelonas, dem Montjuïc, ein absolutes Muss. Dieser geschichtsträchtige Berg, der die Stadt mit seiner eindrucksvollen Silhouette krönt, verbindet auf einzigartige Weise Natur, Kultur und Sport in einem harmonischen Ensemble, das sowohl Ruhe als auch Abenteuer verspricht. Der Montjuïc Park, eine umfassende Anlage auf dem Berg, lädt dazu ein, zu spazieren, zu joggen, die Vielfalt an Sehenswürdigkeiten zu erkunden oder einfach sich in einer der vielen Parks zu entspannen oder in einer Kioskbar mit einem Bier in der Hand die Aussicht über die Stadt zu genießen. Kommt vorbei und erlebt die entspannte Atmosphäre dieses Ortes.
Lage und Anfahrt
Wo liegt der Montjuïc in Barcelona?
Montjuïc liegt im Südwesten von Barcelona im Stadtteil Sants-Montjuïc. Direkt an der Küste und nur eine kurze Strecke von der Altstadt entfernt, ist der Montjuïc mit einer Höhe von 173 Metern über dem Meeresspiegel nur schwer zu übersehen.
Wie kommt man auf den Berg Montjüic?
Der Montjuïc ist von verschiedenen Punkten in Barcelona aus zu erreichen. Die beste Möglichkeit hinzugelangen, hängt davon ab, wo man sich befindet und was man auf dem Berg sehen möchte.
Standseilbahn (Funicular)
Der kostengünstigste und schnellste Weg vom Zentrum zum Montjuïc führt über die Standseilbahn (Funicular) von der Metrostation Parallel (Linie L2 + L3). Die Fahrt dauert nur 2 Minuten (eine Station) und die Standseilbahn fährt jede 10 Minuten ab.
Die Standseilbahn ist Teil des öffentlichen Verkehrssystems der Metropolregion Barcelona (TMB). Das bedeutet, dass man für die Fahrt sowohl die Hola-BCN Card als auch die Barcelona Card, die T10-Casual und andere Tickets der TMB nutzen kann.
Nach einer Strecke von etwa 750 Metern und einem Anstieg von etwa 70 Metern zwischen der Station Parallel und der Bergstation erreicht man direkt den Montjuïc Park. Hier befinden sich in der Nähe die Miró-Stiftung, das Olympiastadion und das Sportmuseum. Hier habt ihr auch die Möglichkeit, direkt auf die nächste Seilbahn umzusteigen, nämlich die Luftseilbahn, die euch direkt zum Gipfel des Bergs und seiner Festung bringt.
Luftseilbahn (Telefèric de Montjuïc)
Diese Seilbahn sollte nicht mit der Hafenseilbahn verwechselt werden: Während die Hafenseilbahn den unteren Teil der Strecke über den Hafen übernimmt, führt die Schwebeseilbahn auf dem Montjuic zum Berggipfel, wo das imposante Castell de Montjuïc (Burg von Montjuïc) majestätisch thront.
Diese kuppelbare Einseil-Kabinenbahn bewältigt insgesamt etwa 750 Meter Strecke und überwindet dabei einen Höhenunterschied von etwa 80 Metern. Die gesamte Fahrt dauert dabei nur wenige Minuten. Die individuellen Gondeln sind in regelmäßigen Abständen aneinandergereiht, und es werden hier moderne und sichere Kabinen zum Einsatz gebracht, die geräumig sind und so konzipiert, dass sie den Bedürfnissen von Fahrgästen mit eingeschränkter Mobilität gerecht werden. Jede Kabine bietet Platz für jeweils vier Personen. Übrigens können auch Kinderwagen und sogar Fahrräder transportiert werden.
Während der Fahrt mit der Montjuïc-Seilbahn eröffnet sich den Passagieren ein atemberaubendes Panorama über die Stadt und den Küstenbereich. Von hier aus lassen sich auch die markanten architektonischen Wahrzeichen der Stadt, darunter die berühmte Sagrada Família, in ihrer ganzen Pracht entdecken. Ein unvergleichliches Erlebnis, das die Schönheit Barcelonas aus einer einzigartigen Perspektive zeigt.
Tickets
Die Schwebeseilbahn ist nicht Teil des öffentlichen Verkehrsnetzes, daher ist für sie ein separates Ticket erforderlich. Tickets können sowohl am Schalter als auch online über den folgenden Link erworben werden.
Stationen zum Einstieg & Ausstieg:
An insgesamt drei Stationen besteht die Möglichkeit zum Ein- und Aussteigen.
Die Talstation – Parc de Montjuïc
In unmittelbarer Nähe befinden sich die Stiftung Fundació Miró sowie der Olympische Ring, eine geschichtsträchtige Sportstätte der Olympischen Spiele Barcelona ’92.
Die genaue Adresse lautet: Avinguda Miramar, 30, 08038 Barcelona.
Erreichbarkeit:
- Metro: Haltestelle Parallel (Linie L2 + L3)
- Funicular/Standseilbahn: Eine Station von der Metrostation Parallel
- Bus: Linien 55, 150 – Haltestelle Av Miramar – Estació del Funicular
- Hop-on Hop-off Bus: Haltestelle Teleferic de Montjuic
Die mittlere Station – Mirador
Dank des nahe gelegenen Aussichtspunkts Mirador de l’Alcalde bietet sich von hier aus einer der besten Blicke auf die Stadt.
Die Gipfelstation – Castell de Montjuïc
Auf einer Höhe von 173 Metern thront das Castell de Montjuïc, eine Burg, die besichtigt werden kann, um, unter anderem, eine 360-Grad-Aussicht vom Berg zu genießen. Alternativ besteht die Möglichkeit, die nahegelegenen Grünanlagen des Berggipfels zu erkunden.
Erreichbarkeit:
- Bus: Linie 150 – Haltestelle Castell de Montjuïc
Betriebszeiten:
Die Luftseilbahn ist ganzjährig in Betrieb. Aber beachtet bitte, dass es während der Urlaubssaison zu längeren Wartezeiten kommen kann.
- Januar – Februar: 10 – 18 Uhr
- März – Mai: 10 – 19 Uhr
- Juni – September: 10 – 21 Uhr
- Oktober: 10 – 19 Uhr
- November – Dezember: 10 – 18 Uhr
Hafenseilbahn(Aeri del Port/Teleférico del puerto)
Wenn man entlang des Hafens spaziert, fallen sofort die auffälligen roten Gondeln auf, die über dem Hafen schweben. Es handelt sich um eine Seilbahn, die seit knapp 100 Jahren in Betrieb ist und Montjüic mit dem Strand auf diese spannende Art und Weise verbindet. Die Seilbahn überwindet insgesamt 1292 Meter und bietet die Möglichkeit, die Fahrt über den Hafen von Barcelona in beide Richtungen zu genießen, sowohl vom Berg zum Meer als auch vom Meer zum Berg.
Die Seilbahn verfügt über zwei Gondeln, die gleichzeitig fahren: eine Richtung Meer und die andere Richtung Berg. Jede Gondel bietet Platz für bis zu 19 Personen und verfügt ausschließlich über Stehplätze. Die Geschwindigkeit beträgt etwa 3-4 Meter pro Sekunde, und die gesamte Fahrt dauert etwa 10 Minuten. Die Gondeln starten alle 15 Minuten.
Für die Fahrt mit dieser Seilbahn sind Schwindelfreiheit und das Fehlen von Platzangst grundlegende Voraussetzungen. Die Belohnung dafür ist ein spektakulärer Ausblick über den Hafen und die Stadt. Während der Fahrt kann man unter anderem den alten und den neuen Hafen, den Strand und das Meer, die Rambla und die Altstadt, die Festung auf dem Montjuic sowie natürlich auch bekannte Wahrzeichen wie die Sagrada Familia und die Torre Glòries sehen.
Tickets
Die Ticketschalter sind an beiden Stationen verfügbar. Alternativ können Tickets auch bequem online über folgenden Link erworben werden.
Stationen zum Einstieg & Ausstieg:
Die Strand-Station
Die Strand-Station befindet sich an einem 70 Meter hohen Turm namens Torre de Sant Sebastià im Stadtviertel La Barceloneta, nicht weit vom Hotel W entfernt. In die Höhe gelangt man bequem mit einem Lift.
Übrigens beherbergt dieser Turm nicht nur die Seilbahnstation, sondern auch ein exquisites Restaurant namens Torre d’Alta Mar. Hier wird mediterrane Küche mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt und das Meer serviert.
Die genaue Adresse lautet: Passeig Joan de Borbó s/n, Barceloneta, Barcelona.
Erreichbarkeit
- Metro: Haltestelle Barceloneta L4 (ca. 15 Minuten zu Fuß von hier)
- Bus: Linie V15 – Pg Joan de Borbó – Pl del Mar
- Hop-on-Hop-Off-Bus: Haltestelle Museu d’Historia de Catalunya
Die Mittelstation
Der zentrale Turm mitten im Hafen, genannt Torre Jaume I, ist 100 Meter hoch und befindet sich genau in der Mitte der Seilbahnstrecke, wo sich die beiden Gondeln treffen. Beachtet jedoch, dass die Mittelstation keinen Zwischenstopp ermöglicht, das heißt, hier kann weder ein- noch ausgestiegen werden.
Die Bergstation
Die Bergstation mit dem Namen Miramar befindet sich etwa auf halber Höhe des Montjuïc, in der Nähe des Hotels Miramar.
Die genaue Adresse lautet: Avda. de Miramar s/n • Montjuïc • Barcelona.
Erreichbarkeit
- Metro: Haltestelle Paral.lel L3, L2 (von dort etwa 16 Minuten zu Fuß bergauf)
- Bus: Linie 150 – Haltestelle Av Miramar – Estació del Funicular (von hier etwa 600 Meter zu Fuß) / Linie 55 – Pl Dante (von hier etwa 400 Meter zu Fuß)
Betriebszeiten
Die Seilbahn ist an jedem Tag in Betrieb, mit Ausnahme des 25. Dezembers oder bei windigen Bedingungen.
- 1. Januar bis 28. Februar: 11:00 – 17:30 Uhr
- 1. März bis 31. Mai: 10:30 – 19:00 Uhr
- 1. Juni bis 11. September: 10:30 – 20:00 Uhr
- 12. September bis 31. Oktober: 10:30 – 19:00 Uhr
- 1. November bis 31. Dezember: 11:00 – 17:30 Uhr
Hop on hop off Bus
Beide Hop-on-hop-off-Anbieter, sowohl der Bus Turístic als auch der City Tours Bus, machen Halt an verschiedenen Haltestellen auf dem Montjuïc. Beachtet jedoch, dass sie in entgegengesetzte Richtungen fahren.
Die Haltestellen der roten Linie des Bus Turístic sind in folgender Reihenfolge:
- CaixaForum – Pavelló Mies Van der Rohe
- Poble Espanyol
- MNAC (Kunstmuseum)
- Anella Olímpica (Olympischer Ring)
- Fundació Joan Miró (Miró Stiftung)
- Telefèric de Montjuïc (Luftseilbahn-Station)
- Miramar – Jardins Costa i Llobera (Hafenseilbahn – Station)
Die Haltestellen der orangenen Linie von Barcelona City Tours sind in folgender Reihenfolge:
- Jardins de Miramar (Hafenseilbahn – Station)
- Fundació Joan Miró (Miró Stiftung)
- Anella Olímpica (Olympischer Ring)
- MNAC (Kunstmuseum)
- Poble Espanyol
- CaixaForum Pavelló Mies van der Rohe
Stadtbus
Man kann auch bequem mit verschiedenen Stadtbussen von zentralen Plätzen in Barcelona aus auf den Montjuïc gelangen.
Vom Plaça de Catalunya aus bietet die Linie 55 eine Verbindung. Diese Linie hält an verschiedenen Haltestellen, darunter das Olympiastadion (Estadi Olímpic), die Miró-Stiftung (Fundació Joan Miró) und die Haltestelle Estació del Funicular, wo sowohl die Standseilbahn- als auch die Luftseilbahn-Station zu finden sind.
Vom Plaça d’Espanya fährt die Linie 150. Mit dieser Linie gelangt man bis auf den Gipfel des Berges zur Montjuïc-Burg (Castell de Montjuïc). Der Bus hält unterwegs ebenfalls am Olympiastadion (Estadi Olímpic), an der Miró-Stiftung (Fundació Joan Miró), an der Luftseilbahn-/Standseilbahn-Station (Estació del Funicular) und an der Hafenseilbahn-Station (Miramar).
Zu Fuß oder mit Fahrrad
Der Montjuïc in Barcelona kann auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Auf dem Berg gibt es Wander- und Radwege, die es ermöglichen, die Umgebung auf aktive und umweltfreundliche Weise zu erleben.
Dabei ist es wichtig zu beachten, dass eine gute Beweglichkeit erforderlich ist, da der Montjuïc nicht nur ein ausgedehntes Gebiet ist, sondern auch, abhängig von eurem Ziel, einen möglichen Anstieg beinhalten kann. Daher empfehle ich, sich auf die Erkundung vorzubereiten und sicherzustellen, dass die gewählten Wege den eigenen Fähigkeiten entsprechen.
Ein schöner Weg, um vom Hafen aus auf den Berg zu gelangen, führt durch den Kakteengarten Jardines de Mossèn Costa i Llobera. Der Weg schlängelt sich gemütlich in Zickzackform den Berg hinauf, wobei man den Blick auf verschiedene Kakteen und andere Sukkulenten genießt und kaum merkt, dass man dabei an Höhe gewinnt. Nach etwa 20-30 Minuten zu Fuß oder etwa 10 Minuten mit dem Fahrrad erreicht man die Bergstation der Miramar Hafenseilbahn, von der aus man einen atemberaubenden Blick über Barcelona genießen kann. Von hier aus kann man weiter bergauf zum Castell de Montjuic am Gipfel laufen oder fahren, was zu Fuß etwa 30 Minuten oder mit dem Fahrrad etwa 15 Minuten dauert. Beachtet jedoch, dass dieser Weg ziemlich steil ist.
Alternativ kann man auch von der Plaça d’Espanya aus zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Montjuïc gelangen. Der Weg führt am Montjuïc MNAC (Kunstmuseum), dem Poble Espanyol, dem Olympiastadion sowie vielen wunderschönen Gärten und Aussichtspunkten vorbei. Rechnet dabei mit ungefähr einer Stunde zu Fuß oder etwa 20 Minuten mit dem Fahrrad.
Alle genannten Zeiten dienen nur als Orientierung und hängen natürlich davon ab, wie oft ihr Pausen einlegt.
Sehenswertes auf dem Montjuïc
Welche Sehenswürdigkeiten erwarten euch auf dem Montjuïc?
Der Parc de Montjuïc bietet eine ideale Zuflucht vor Menschenmassen. Trotz des regen Touristenverkehrs scheint der Berg fast immer eine ruhige Oase zu sein. Zudem begeistert er mit seiner Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, die den Berg zu einem abwechslungsreichen Erlebnis machen.
Plaça de Espanya
Barcelonas größter Platz, der zugleich der zweitgrößte in ganz Spanien ist, befindet sich am Fuße des Berges und dient vielen als Ausgangspunkt für einen Besuch auf dem Montjuïc. Dieser Platz, der wie ein großer Kreisverkehr aussieht und von zahlreichen Gebäuden umgeben ist, wurde anlässlich der Weltausstellung 1929 angelegt.
In der Mitte des Platzes steht ein imposanter Brunnen, der symbolisch die drei wichtigsten Flüsse Spaniens zeigt, die in die umgebenden Meere fließen.
Auffällig auf dem Platz ist das Einkaufszentrum Las Arenas, das einst eine Stierkampfarena war. Da Stierkämpfe in Katalonien seit 2012 verboten sind, wurde die leer stehende Arena zu einem vielseitigen Nutzungszentrum umgestaltet.
Unübersehbar sind ebenfalls die beiden venezianischen Türme auf dem Platz, die den Eingang zur Weltausstellung 1929 markierten.
Weiter geht es entlang der Avenida María Cristina, wo sich viele Gebäude erstrecken, die aus der Weltausstellung stammen und heute für große Veranstaltungen genutzt werden. Von hier aus bietet sich ein Blick auf den Palau Nacional und den Zauberbrunnen von Montjuïc.
Font Màgica
Der Magische Brunnen (Font Màgica) ist ein faszinierendes Wasserspiel mit Lichteffekten, das seit seiner Einweihung anlässlich der Weltausstellung 1929 Einheimische und Besucher gleichermaßen begeistert. Die gesamte Anlage des Magischen Brunnens erstreckt sich zwischen dem Nationalpalast und der Plaça Espanya und besteht aus einer Reihe von Wasserfällen und Becken, wobei die Font Màgica das Hauptelement darstellt.
Die wirkliche Magie des Brunnens entfaltet sich bei Einbruch der Dunkelheit. Dank eines ausgeklügelten Beleuchtungssystems kann der Brunnen nächtliche Shows veranstalten, die synchron zur Musik ablaufen. Das Wasser tanzt im Rhythmus der Musik und wird von farbigen Projektoren beleuchtet. Der spektakuläre Beginn jeder Show ist das ikonische Lied von Freddie Mercury und Montserrat Caballé – “Barcelona”.
Achtung: Der Magische Brunnen ist aufgrund der Aktivierung des Dürreprotokolls in der Stadt außer Betrieb (Stand 14.12. 2023).
Museu Nacional d’art de Catalunya (MNAC)
Auch dieser Palast wurde zur Zeit der zweiten Weltausstellung in Barcelona errichtet. Während der Internationalen Ausstellung diente er als Pavillon für Kunst und Kultur und wurde im Jahr 1934 als Kunstmuseum von Katalonien (Museu d’Art de Catalunya – MNAC) eröffnet.
Das Kunstmuseum (MNAC) beherbergt eine umfangreiche Sammlung, die von romanischer Kunst bis zur katalanischen Moderne reicht und somit zu den umfassendsten Museen Spaniens zählt. Die Sammlung des Museums umfasst etwa 250.000 Werke in verschiedenen Kategorien.
Der architektonische Stil des Museums kann als eklektisch beschrieben werden, da Elemente der Renaissance und des Barock mit dem Klassizismus kombiniert wurden. Die zentrale Kuppel erinnert an den Petersdom im Vatikan und die St.-Paul-Kathedrale in London, während die Seitentürme fast wie eine Kopie der Giralda in Sevilla wirken.
Pavelló Mies van der Rohe
Der Deutsche Pavillon in Barcelona, entworfen vom Architekten Ludwig Mies van der Rohe für die Weltausstellung 1929, ist ein architektonisches Meisterwerk, das die Essenz der Moderne verkörpert. Obwohl ursprünglich als temporärer Pavillon konzipiert, hat er durch seine Bedeutung und seinen Einfluss die Zeit überdauert.
Mit seiner minimalistischen Struktur zeichnet sich der Pavillon durch die Verwendung luxuriöser Materialien wie Marmor, Stahl und Glas aus, die in klaren Linien harmonisch miteinander verschmelzen und ein Gefühl von offenem Raum schaffen. Fast 100 Jahre nach der Weltausstellung bleibt die technische und handwerkliche Idee der Weimarer Republik in diesem Bauwerk lebendig.
CaixaForum
Das Gebäude, das heute das CaixaForum Barcelona beherbergt, wurde ursprünglich als Textilfabrik im modernistischen Stil Anfang des 20. Jahrhunderts von dem renommierten Architekten Josep Puig i Cadafalch entworfen.
Als führendes avantgardistisches Kulturzentrum der Stadt wurde das CaixaForum im Jahr 2002 eröffnet. Es bietet ein breites Spektrum an Aktivitäten, von Kunstausstellungen über Konzerte bis hin zu Konferenzen und Bildungsveranstaltungen, und trägt so maßgeblich zur kulturellen Szene Barcelonas bei.
Poble Espanyol
Habt ihr Lust, ganz Spanien kennenzulernen, aber es fehlen euch Zeit und Geld? Dann bietet der Montjuic die ideale Lösung: das Poble Espanyol. Dieses Freilichtmuseum erstreckt sich über knapp 50.000 m² und ist eine architektonische Synthese verschiedener Stile und Regionen Spaniens. Hier findet ihr Nachbildungen emblematischer Gebäude aus verschiedenen Teilen des Landes, die ihre einzigartige Essenz in einem einzigen Raum widerspiegeln. Im Poble Espanyol könnt ihr euch in die verschiedenen Kunst-, Architektur- und Handwerksstile der spanischen Regionen vertiefen. Zudem erwarten euch Restaurants, in denen ihr die Vielfalt der spanischen Küche probieren könnt, sowie Veranstaltungsräume für typisch spanischen Flamenco.
Ursprünglich für die Weltausstellung 1929 errichtet, sollte der Poble Espanyol während des Events die architektonische und kulturelle Vielfalt Spaniens an einem Ort präsentieren. Nach der Weltausstellung wurde jedoch beschlossen, den Poble Espanyol als dauerhaften Ort zu erhalten, anstatt ihn, wie ursprünglich geplant, abzureißen. Heute zählt der Poble Espanyol zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Barcelona.
L’Anella Olímpica (der Olympische Ring)
Olympische Sportanlagen auf einem Berg sind normalerweise eher mit den Winterspielen verbunden. In Barcelona war dies jedoch anders. Während der Olympischen Sommerspiele von 1992 wurde Barcelona in verschiedene Olympische Zonen aufgeteilt, wobei die Zone Montjuïc als Hauptaustragungsort für die 25. Olympischen Spiele fungierte. Diese Spiele haben das heutige Gesicht Barcelonas stärker geprägt als jedes andere Ereignis. Zahlreiche neue Gebäude wurden errichtet, bestehende wurden umgestaltet und erweitert, und die gesamte Infrastruktur der Stadt erfuhr erhebliche Verbesserungen.
L’Anella Olímpica bezieht sich auf eine Ansammlung von Sportanlagen auf dem Montjuïc, die entweder für die Olympischen Spiele 1992 errichtet oder entsprechend umgestaltet wurden. Heutzutage werden viele dieser Anlagen weiterhin als Sportstätten genutzt oder nach entsprechenden Umbauten als Konzerthallen oder für andere bedeutende Veranstaltungen verwendet.
Zu den bedeutendsten Anlagen der L’Anella Olímpica gehören:
Estadi Olímpic Lluís Companys (das Olympiastadion)
Das Stadion wurde 1927 im Rahmen der Weltausstellung von 1929 errichtet und war für Sportveranstaltungen und Feierlichkeiten während der Ausstellung vorgesehen. Bereits zu dieser Zeit war das Stadion ein zentraler Bestandteil der Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 1936. Leider führten eine Reihe historischer und politischer Ereignisse, insbesondere im Zusammenhang mit dem spanischen Bürgerkrieg und der Machtübernahme durch Francisco Franco, zur Absage der Spiele in Spanien. Die Olympischen Spiele von 1936 wurden schließlich in Berlin ausgetragen und bedauerlicherweise intensiv als Propagandaplattform für das NS-Regime genutzt.
Im Jahr 1986 erhielt Barcelona schließlich den Zuschlag für die Ausrichtung der 25. Olympischen Spiele 1992. Zu diesem Zweck wurde das Stadion umfassend umgebaut und erhielt offiziell den Namen Estadi Olímpic. Hier fanden die Eröffnungs- und Abschlussfeierlichkeiten der Olympiade statt, ebenso wie die Leichtathletikwettkämpfe. Während der Olympischen Spiele verfügte das Stadion über 56.000 Sitzplätze.
Zurzeit wird die Anlage nicht nur für verschiedene Sportwettkämpfe genutzt – zum Beispiel spielt der FC Barcelona hier während der Saison 2023-2024, da das Nou Camp umgebaut wird – sondern dient auch als Austragungsort für Open-Air-Konzerte mit nationalen und internationalen Superstars.
Palau Sant Jordi
Der Palau Sant Jordi gilt als das Juwel des “Olympischen Rings von Montjuic” und war der Hauptpavillon der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona. Hier fanden die Wettkämpfe im Kunstturnen sowie die Handball- und Volleyballturniere statt. Zusätzlich war der Palau Sant Jordi Austragungsort der Paralympischen Spiele von Barcelona im Jahr 1992.
Entworfen wurde dieses architektonische Meisterwerk vom japanischen Architekten Arata Isozaki. Die markante Kuppel des Gebäudes wird von einem wellenförmigen Dachüberstand durchzogen, der das Mittelmeer symbolisieren soll. Die mechanisierte Struktur und die verwendeten Materialien verleihen dem Palau Sant Jordi eine beeindruckende Flexibilität, wodurch es für eine Vielzahl von Veranstaltungen genutzt werden kann. Diese multifunktionale Einrichtung ist die am häufigsten genutzte olympische Stätte in Barcelona und beherbergt Sportveranstaltungen, Konzerte, Shows und Messen. Während Sportereignisse eine Kapazität von knapp 17.000 Zuschauern bieten, liegt die maximale Zuschauerkapazität bei Konzerten bei über 24.000 (wobei die neuesten städtischen Verordnungen die Zuschauerzahl bei Konzerten auf maximal 18.000 beschränken).
Torre de comunicacions de Montjuïc (der Kommunikationsturm)
Der 136 Meter hohe Kommunikationsturm, auch bekannt als Calatrava-Turm, wurde vom renommierten spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen. Der Turm wurde als Fernmeldeturm für die Olympischen Spiele konzipiert und sollte während der Veranstaltung Rundfunk- und Telekommunikationsdienste bereitstellen.
Neben seiner praktischen Funktion entwickelte sich der Turm auch zu einem architektonischen Wahrzeichen und einem der bekanntesten Symbole Barcelonas. Seine markante Spitze verleiht ihm eine einzigartige visuelle Präsenz in der Skyline der Stadt. Obwohl die Aussichtsplattform nicht öffentlich zugänglich ist, ist der Turm aufgrund seiner Lage auf dem Montjuïc aus verschiedenen Teilen der Stadt gut sichtbar.
Es wird vermutet, dass die Form des Turms einen Athleten mit der olympischen Fackel repräsentieren sollte, was die Verbindung zum olympischen Geist und der Bedeutung der Spiele für die Stadt unterstreicht.
Die Basis des Turms ist mit weißem Mosaik verkleidet, als Hommage an Gaudí, der diese Technik (Trencadís) in nahezu allen seinen Arbeiten einsetzte. Gaudí unterschied sich allerdings dadurch, dass er hauptsächlich bunte Scherben verwendete.
Piscines Bernat Picornell (Schwimmbad)
Während der Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona war das Schwimmbad einer der Austragungsorte für Wassersportveranstaltungen. Hier fanden die Wettbewerbe im Synchronschwimmen und Kunstspringen statt. Einige der ikonischen Fotos der Olympischen Spiele 1992, die weltweit bekannt wurden, entstanden hier, darunter Aufnahmen von einem Turmspringer vor der beeindruckenden Kulisse Barcelonas. Die Aussicht von diesem Ort aus ist wirklich spektakulär.
Auch nach den Olympischen Spielen wurden in diesem Schwimmbad weiterhin bedeutende Schwimmwettbewerbe und Wassersportveranstaltungen aller Art abgehalten. Aktuell stehen die Schwimmbäder der Öffentlichkeit zur Verfügung und können während der Sommermonaten genutzt werden.
Olympisches Museum
Wie der Name bereits andeutet, konzentriert sich dieses Museum auf die Olympischen Spiele und den Sport im Allgemeinen. Hier wird die Geschichte und Entwicklung der Olympischen Spiele veranschaulicht, beginnend im antiken Griechenland und bis hin zu den aufgrund von Covid abgesagten Spielen in Tokio. Das Museum beleuchtet ebenfalls, wie die Olympischen Spiele das Stadtbild von Barcelona verändert haben. Es beherbergt einen “Idol-Bereich” mit herausragenden Sportlerpersönlichkeiten und verfügt über interaktive Räume sowie Multimedia-Installationen.
Fundació Joan Miró (Stiftung Miró)
Joan Miró, der nach Gaudí zweitbekannteste Künstler Barcelonas, ist für seine farbenfrohen und surrealen Kunstwerke bekannt, die nahtlos mit dem lebendigen Ambiente der katalanischen Metropole verschmelzen. Im Jahr 1975 wurde auf dem Montjuïc ein Museum für seine Kunst errichtet.
Die Stiftung beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Mirós Werken, darunter Gemälde, Skulpturen, Drucke und andere Kunstwerke. Diese Sammlung bietet einen umfassenden Einblick in Mirós künstlerische Entwicklung, von seinen frühen surrealistischen Experimenten bis hin zu seinen abstraktesten und symbolischsten Werken.
Die Fundació Joan Miró organisiert neben der ständigen Sammlung auch Wechselausstellungen zeitgenössischer Künstler. Darüber hinaus bietet sie Bildungsaktivitäten, kulturelle Veranstaltungen und Programme an, die darauf abzielen, das Verständnis und die Wertschätzung für moderne und zeitgenössische Kunst zu fördern.
Castell de Montjuïc
Die herrliche Aussicht über Barcelona und das Meer vom Montjuïc aus wurde seit jeher genutzt, um die Küste und die Stadt zu überwachen. Zu diesem Zweck wurde auf der Bergspitze die Festung (Castell) erbaut.
Die Festung hat eine düstere Vergangenheit, geprägt von blutigen Episoden. Lange Zeit war sie, vor allem während der Franco-Ära, aber nicht nur dann ein Symbol der Unterdrückung.
Heutzutage werden in der Burg geführte Touren angeboten, bei denen man mehr über die architektonischen Details, die Geschichte der Anlage und die Beziehung der Festung zur Stadt im Laufe der Jahrhunderte erfährt. Die vorhandenen Gärten und Innenhöfe sind ebenfalls sehenswert. Von der Spitze der Burg aus genießt man einen beeindruckenden 360º-Blick auf die Stadt, einer der besten Aussichtspunkte Barcelonas.
Cementiri de Montjuïc (Friedhof)
Der Friedhof Montjuïc ist einer der bekanntesten und schönsten Friedhöfe in Barcelona. Seine herausragende Lage bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt und das Mittelmeer. Er wurde 1883 eröffnet, um dem wachsenden Bedarf an Begräbnisplätzen in Barcelona gerecht zu werden, und erstreckt sich mittlerweile über den gesamten Südhang des Montjuïc.
Der Friedhof dient als letzte Ruhestätte für einfache Bürger sowie für viele prominente Persönlichkeiten der katalanischen und spanischen Gesellschaft, darunter der Maler Joan Miró, der Architekt Ildefonso Cerdá, der Politiker Lluís Companys und der Dichter Jacint Verdaguer.
Die von Bäumen gesäumten Straßen und Wege schlängeln sich zwischen den Gräbern und Mausoleen hindurch. Einige dieser Gräber und Pantheons sind wahre Kunstwerke, die mit Skulpturen und bedeutenden architektonischen Elementen gestaltet wurden. Die Stilrichtungen reichen dabei von modernistisch bis klassisch.
Aufgrund des historischen und kulturellen Reichtums des Montjuïc-Friedhofs werden hier auch Führungen angeboten. Dabei erfährt man nicht nur mehr über die Stadtgeschichte, sondern auch über den spanischen Bürgerkrieg und den Widerstand gegen das Franco-Regime.
Jardí Botànic de Barcelona (botanischer Garten)
Der Botanische Garten von Barcelona wurde 1999 im Rahmen eines Projekts zur Wiederherstellung und Belebung des Montjuïc-Gebiets angelegt. Hier findet man eine beeindruckende Vielfalt mediterraner Pflanzen, von Bäumen und Sträuchern bis zu krautigen Gewächsen, mit dem Hauptziel, die Schönheit der mediterranen Flora zu präsentieren.
Mit seiner großzügigen Fläche, einer der größten Grünanlagen der Stadt, lädt der Garten zu entspannten Spaziergängen ein. Durch die erhöhte Lage am Hang bietet er zudem einen malerischen Blick auf Barcelona. Besonders im Frühjahr, wenn alles in voller Blüte steht, ist ein Besuch besonders empfehlenswert.
Gärten auf dem Montjuïc
Abgesehen vom Botanischen Garten gibt es im Parc de Montjuïc noch zahlreiche weitere Gärten. Hier sind die schönsten davon:
Jardins Teatre Grec
Diese Gärten, die ursprünglich als Rosengarten angelegt wurden, gehören zu den Grünanlagen, die im Zuge der Weltausstellung 1929 auf dem Montjuïc entstanden sind. Inmitten der Gärten befindet sich ein Amphitheater, das ebenfalls für die Weltausstellung von 1929 erbaut wurde. Ein ehemaliger Steinbruch ermöglichte den Bau dieses Freilufttheaters, das jeden Sommer Schauplatz vieler Aufführungen des Barcelona Grec Festivals ist.
Jardins Laribal
Durch eine imposante Treppe, die als Generalife-Treppe bekannt ist, sind die Laribal-Gärten mit den Teatre Grec-Gärten verbunden. Die Laribal-Gärten sind ein weiteres landschaftliches Juwel von Parc de Montjuïc und wurden f
Grec-Gärten verbunden. Die Laribal-Gärten sind ein weiteres landschür die Internationale Ausstellung von Barcelona 1929 gestaltet. Sie liegen zwischen dem Montjuïc MNAC und der Joan-Miró-Stiftung. Die Gärten präsentieren sich im hispano-arabischen Stil, und ein Spaziergang durch die Laribal-Gärten ist ein wahres Vergnügen. Die üppige Vegetation, das sanft fließende Wasser über Kaskaden, die gekachelten Bänke, Fliesendekorationen, Blumentöpfe und kleine Plätze bilden ein außergewöhnlich schönes Ensemble. Der bekannte Font del Gat (Katzenbrunnen) befindet sich ebenfalls in diesen Gärten, und die Aussicht auf die Stadt von hier ist besonders reizvoll.
Jardins Joan Brossa
Auf dem Gelände des ehemaligen Vergnügungsparks gelegen (der hier 1966 bis 1998 im Betrieb war), haben diese Gärten ihren verspielten Charakter bewahrt und sind ein idealer Ort, um den Tag mit der Familie zu verbringen. Heute präsentieren sie sich als großflächige Grünanlage mit üppiger mediterraner Vegetation. Die Anlage verfügt über mehrere Spielplätze, die über die gesamten Gärten Joan Brossa verteilt sind. Auf dem Weg kann man zudem auf einige Skulpturen stoßen, darunter die Figur von Dante, einen Clown oder Joaquim Blume mit den olympischen Ringen. Von diesem Park aus kann man zu Fuß die Montjuic Festung erreichen.
Jardins Mossen Costa i Llobera
Die Gärten von Mossén Costa i Llobera befinden sich in der Nähe des Hafens von Barcelona, nur einen Katzensprung vom Stadtzentrum entfernt, und bieten einen großartigen Weg, um zum Montjuïc zu gelangen. Angelegt im Jahr 1970, ist dieser Garten nach Südosten ausgerichtet und empfängt die ersten Sonnenstrahlen, wodurch die Temperaturen wärmer sind. Der Park hat sich daher auf Kakteen spezialisiert und beherbergt Hunderte von Arten von Kakteen und Sukkulenten aus Wüstengebieten weltweit. Darüber hinaus gibt es exotische subtropische Bäume und Palmenarten. Der Garten bietet auch einen spektakulären Blick auf den Küstenstreifen. Wenn es eine Rangliste der schönsten Gärten der Welt gäbe, wäre dieser Garten ein herausragender Teilnehmer.
Jardins Mossen Cinto Verdaguer
Direkt oberhalb der Montjuic-Seilbahn befindet sich dieser Garten, der 1970 auf dem Gelände eines alten Steinbruchs angelegt wurde. Die Kombination verschiedener Pflanzen verleiht dem Garten ein außergewöhnliches Farbschema. Oben gibt es einen Teich, und unten einen See, der durch kleine, treppenförmige Teiche mit einer Vielzahl von Wasserpflanzen verbunden ist. Die Gärten von Mossèn Cinto Verdaguer fallen leicht ab, sodass man einen guten Blick auf Barcelona, das Meer und an klaren Tagen sogar auf den Montseny, einen Gebirgszug etwa 50 km von Barcelona, hat.
Jardins Joan Maragall
Die Gärten von Joan Maragall strahlen äußerste Eleganz aus, mit von Bäumen gesäumten Alleen, weiten Rasenflächen, Zierbrunnen und zahlreichen Außenskulpturen sowie einem Palast. Beim Betreten dieser Gärten entsteht der Eindruck, in einem königlichen Anwesen zu sein, und das ist nicht irreführend. Die Gärten wurden Anfang des 20. Jahrhunderts für einen König angelegt und dienen bis heute als königliche Residenz der spanischen Königsfamilie während ihrer Besuche in Barcelona. Die Gärten von Joan Maragall sind eine Oase der Ruhe, eine eigene Welt, in der nur der Gesang der Vögel und das Rauschen des Wassers in den Zierbrunnen zu hören sind.
Aussichtspunkte auf dem Montjuïc
Dass es spektakuläre Aussichten auf die Stadt, den Hafen und das Mittelmeer von Montjuïc gibt, habe ich bereits mehrmals betont. Beim Spaziergang auf dem Berg eröffnen sich immer wieder Blicke auf die Stadt und einige der bekannten Monumente von Barcelona. Es gibt jedoch auch besondere Aussichtspunkte (Miradores) auf dem Montjuic , von denen aus der Panoramablick besonders beeindruckend ist. Zu den prominentesten zählen zweifellos…
Mirador del Alcalde
Wohl der beeindruckendste Aussichtspunkt auf dem Montjuïc ist der Mirador de l’Alcalde (“Aussichtspunkt des Bürgermeisters”). In der Nähe der Burg Montjuïc gelegen, bietet er einen spektakulären Blick auf Barcelona und seinen Hafen. Von hier aus kann man die Silhouette der Stadt mit all ihren markanten Gebäuden und die Mittelmeerküste bis zum Horizont bewundern. Der Aussichtspunkt ist von einer kleinen Grünanlage mit Palmen und kleinen Wasserfällen umgeben. Für eine kleine Pause steht hier auch ein kleiner Kiosk mit Terrasse und einigen Tischen zur Verfügung. Zu diesem Mirador gelangt man am besten mit der Luftseilbahn.
Mirador de los Jardines de Miramar
Etwas tiefer gelegen, unterhalb des Mirador de l’Alcalde, befindet sich der großzügige Aussichtspunkt Mirador de los Jardines de Miramar, vor dem Hotel Miramar. Hier gibt es Grünflächen mit Bänken, auf denen Besucher Platz nehmen können, um die Umgebung zu genießen. Von diesem Standpunkt aus bietet sich ein direkter Blick auf den Hafen, die Kolumbussäule und die Altstadt. Der Aussichtspunkt Mirador de Miramar erfreut sich besonders bei Sonnenuntergang großer Beliebtheit, wenn die Sonne den Himmel und die Stadt in warmen, goldenen Tönen färbt. Am besten erreicht man diesen Aussichtspunkt mit der Hafenseilbahn, von dem aus man einen beeindruckenden Blick auf ihre An- und Abfahrt hat. Alternativ kann man auch die Buslinie 150 nutzen (Haltestelle Av. Miramar).
Mirador del Migdia
Im Vergleich zu den anderen beiden erwähnten Aussichtspunkten ist der Mirador del Migdia eher weniger bekannt. Vom Mirador del Migdia (Aussichtspunkt des Mittags) hat man den Hafen von Barcelona zu seinen Füßen (allerdings den Frachthafen), als auch Teil des Montjuic-Friedhofs. Die Aussicht von diesem Punkt ist bei weitem nicht so spektakulär wie die von den beiden anderen Aussichtspunkten. Alleine wegen der Aussicht lohnt es sich nicht unbedingt, hierher zu kommen. Dagegen ist die Umgebung schön ruhig und authentisch, geprägt vom lokalen Leben. Neben einem charmanten kleinen Restaurant (siehe nächstes Kapitel) gibt es hier auch aufgestellte Holztische und Bänke, an denen man picknicken kann. Man erreicht diesen Aussichtspunkt mit dem Bus der Linie 150. Man sollte allerdings darauf vorbereitet sein, dass man von der nächsten Haltestelle noch etwa 500 Meter zu Fuß gehen muss.
Weitere tolle Aussichtpunkte:
- Vom Castell de Montjuïc aus hat man eine 360º Panorama-Aussicht vom höchsten Punkt der Festung (kostenpflichtig).
- Das Montjuïc MNAC, das Kunstmuseum, bietet eine Aussichtsterrasse (kostenpflichtig). Alternativ kann man auch vor dem Eingang zum Kunstmuseum eine Aussicht genießen (kostenlos).
- Von der Luftseilbahn und der Hafenseilbahn eröffnen sich vielfältige Aussichten (kostenpflichtig)
- Camí del Mar, ein etwa 1 km langer Waldweg unterhalb der Burgmauer am Meer, ermöglicht eine großartige Aussicht auf den Hafen (kostenlos).
- Von der Bar Salts am Schwimmbad, Piscines Bernat Picornell, kann man eine Aussicht genießen (kostenlos) oder alternativ direkt vom Schwimmbad (kostenpflichtig).
Essen, trinken und Hotels auf dem Montjuïc
Der Berg beherbergt mehrere Restaurants:
Terraza Martínez
Carretera de Miramar 38
Das Restaurant Terraza Martínez befindet sich in unmittelbarer Nähe der Hafenseilbahn und der Gärten Jardins de Mossèn Costa i Llobera. Mit seiner fantastischen Terrasse und mediterranen spanischen Küche lädt es zu einem ausgedehnten Essen ein.
El Xalet de Montjuïc
Avinguda Miramar, 31
Das El Xalet de Montjuïc bietet exzellente kulinarische Genüsse, eine atemberaubende Aussicht und eine trendige Atmosphäre – allerdings im preislich gehobeneren Bereich. Die kreative mediterrane Küche verzaubert mit Gerichten aus frischen, lokalen Zutaten, darunter Fisch, Fleisch, Pasta und Reis. Neben der ansprechenden Präsentation der Speisen beeindruckt vor allem die Aussicht von der großzügigen Panoramaterrasse und der drehbaren Lounge, die einen einzigartigen Blick über die gesamte Stadt ermöglicht.
La Caseta del Migdia
Mirador del Migdia s/n
Ein beliebtes Ziel für Einheimische, idyllisch im Pinienwald gelegen, gleich neben dem Mirador del Migdia, und mit Blick auf das Meer und den Frachthafen von Barcelona. Das Speisenangebot ist schlicht, die Auswahl begrenzt. Hinter der Caseta wird Fleisch gegrillt, serviert mit Salat und Brot. Vegetarier können alternativ auf Maiskolben zurückgreifen. Besonders am Wochenende ist es ratsam, im Voraus zu reservieren, da es sonst schwierig bis unmöglich sein kann, einen freien Tisch zu bekommen.
Salts Terrassa Bar Montjuïc
Avinguda Miramar, 31
Das Salts ist eine außergewöhnliche Terrassen-Bar oberhalb des Montjuïc-Schwimmbads, dem Austragungsort der Olympischen Spiele 1992. Hier werden Tapas, Burger, Kuchen und Sandwiches serviert. Während du speist, kannst du die beeindruckende Aussicht über das Schwimmbad und die gesamte Stadt genießen.
La Font de Prades
Poble Espanyol, Av. de Francesc Ferrer i Guàrdia, 13-27
Die kulinarische Qualität der Restaurants in Poble Espanyol lässt manchmal zu wünschen übrig, aber La Font de Prades sticht positiv heraus. Mit einer über 50-jährigen Tradition ist es das älteste Restaurant im Poble Espanyol. Seine Reputation beruht nicht allein auf der erstklassigen katalanischen Küche und den regionalen Produkten, sondern auch auf der einladenden Atmosphäre. Wenn ihr einen Tisch im Restaurant reserviert, erhält ihr zudem kostenlosen Eintritt ins Poble Espanyol.
Kioskbars
Die Einwohner Barcelonas haben eine Vorliebe für ihre Xiringuitos (am Strand) und Kioskbars (überall sonst). Auch auf dem Montjuïc gibt es eine Vielzahl dieser Kioskbars.
In diesen Kiosken befinden sich auch Toiletten.
- Kioskbar am Mirador de l’Alcalde – Schlichte und entspannte Kioskbar direkt auf dem Aussichtspunkt.
- El Cims – befindet sich unterhalb des Castell de Montjuïc und ist auch bei Familien aufgrund des angrenzenden Kinderspielplatzes beliebt.
- Bar Marcelino – befindet sich im Schatten der Bäume unweit der Estació Funicular und bietet eine lebendige Atmosphäre und schöne Aussichten .
Tipp: Das Viertel Poble-sec liegt unmittelbar neben dem Montjuïc und lässt sich problemlos mit diesem kombinieren. Zu Fuß oder mit der Standseilbahn erreicht ihr es schnell. Hier erlebt ihr das lokale Leben Barcelonas ohne viele Touristen, und es gibt zahlreiche gemütliche Restaurants und Bars.
Hotels auf dem Montjuïc
Im Park Montjuïc gibt es nur eine Unterkunftsmöglichkeit, und zwar das Hotel Miramar. Es liegt direkt gegenüber dem gleichnamigen Aussichtspunkt und der darunter gelegenen Hafen-Seilbahnstation.
Dieses Hotel hat eine faszinierende Geschichte – einst ein Restaurant während der Weltausstellung 1929 und später der Sitz der Fernsehstudios in Barcelona zwischen 1959 und 1983. Heute erstrahlt es als Fünf-Sterne-Luxushotel. Obwohl es sich um keine günstige Option handelt, verspricht ein Aufenthalt hier einen erholsamen Urlaub.
Mit 75 Zimmern, alle mit Terrassen und Blick auf das Meer oder die Stadt, sowie zwei Swimmingpools und einer Sauna bietet das Hotel Miramar luxuriöse Annehmlichkeiten. Das hauseigene Restaurant Forestier ist ein weiteres Highlight des Hotels, das mit einer herausragenden Auswahl an katalanischen und spanischen Gerichten aufwartet.
Geschichte von Montjuïc
Die strategische Lage des Montjuïc mit seinem Blick auf das Meer und an der Mündung des Flusses Llobregat hat diesem Ort schon immer eine herausragende Bedeutung für Barcelona verliehen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass sich die ersten Siedler in dieser Gegend niederließen. Der Montjuïc beherbergte schon seit prähistorischen Zeiten Siedlungen. Die ursprünglichen Bewohner der Pyrenäenhalbinsel, die Iberer, hinterließen die ältesten Überreste auf dem Montjuïc. Zusätzlich wurden auch Überreste römischer Bauwerke auf dem Berg entdeckt.
Im Jahr 1073 wurde am Berggipfel ein Wachturm errichtet, der von einem Matrosen bewohnt wurde. Seine Aufgabe bestand darin, als Wächter zu fungieren und die Stadt im Falle der Ankunft feindlicher Schiffe an der Küste zu alarmieren.
Aufgrund der Gefahr eines Seeangriffs in der Mitte des 17. Jahrhunderts entschied man sich dafür, den Gipfel des Montjuïc zu befestigen. Dies markierte den Beginn der Militarisierung des Berges.
Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714), während dem zwei Anwärter, ein Habsburger und ein Bourbon, um den spanischen Thron kämpften und die Katalanen den erfolglosen Kandidaten der Habsburger unterstützten, nutzte der siegreiche Bourbonen-König Felipe V die Festung auf Montjuïc, um Barcelona und seine Bewohner im Auge zu behalten. Gleichzeitig und aus dem gleichen Grund wurde auch die Zitadelle (heute Parc de Ciutadella) errichtet. Die Burg Montjuïc wurde vollständig umgebaut, und die Arbeiten wurden Mitte 1799 abgeschlossen. Die Festung erhielt dabei die heutige Form.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Festung als Gefängnis für die Franzosen genutzt, und im Jahr 1808 wurde sie von den Truppen Napoleons besetzt.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Barcelona als Strafe für verschiedene Protestaufstände an drei verschiedenen Gelegenheiten von der Burg aus bombardiert. Die längste dieser systematischen Bombardierungen dauerte zwei Monate. Die Stadt bot einen grauenhaften Anblick mit vielen Toten und Verletzten sowie erheblichen materiellen Schäden. Die darauf folgende Repression war grausam, und viele Menschen flohen aus Barcelona.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Festung zu einem Zentrum für die Inhaftierung von Anarchisten, Gewerkschaftern und Revolutionären, die in Barcelona verschiedene Anschläge und terroristische Akte verübten. Der Ort war Schauplatz von Kriegsgerichten gegen Zivilisten sowie Hinrichtungen.
Die Burg behielt ihren repressiven Charakter bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein. Insbesondere während des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) und später während der Franco-Diktatur diente sie als Ort für Kriegsgerichte, politische und militärische Gefängnisse sowie Hunderte von Hinrichtungen. Nach jahrhundertelangen Blutvergießen unschuldiger Opfer bleiben diese Ereignisse im kollektiven Gedächtnis der Katalanen haften.
Im Jahr 2007 wurde die Burg Montjuïc an die Stadt Barcelona und ihre Bürger zurückgegeben. Bei der Zeremonie wurde besonders der Opfer gedacht, insbesondere des ehemaligen Präsidenten der Generalitat, Lluís Companys, der an diesem Ort hingerichtet wurde. Das Olympische Stadium, das heute nach ihm benannt ist, steht als Erinnerung an die historischen Ereignisse und die Bedeutung in der katalanischen Geschichte.
Der Berg Montjuïc war darüber hinaus eine bedeutende Quelle für Sandstein. Der Steinbruch auf dem Berg war über mehrere Jahrhunderte in Betrieb, von der Römerzeit bis in die jüngste Zeit. Das gewonnene Baumaterial wurde für viele historische Bauwerke in Barcelona verwendet. Zu den Bauwerken, die aus dem Sandstein des Montjuïc errichtet wurden, gehören die Römische Stadtmauer, der römische Tempel sowie zahlreiche romanische und gotische Kirchen. Der Beitrag dieses Steinbruchs trug somit maßgeblich zur architektonischen Vielfalt und Geschichte der Stadt Barcelona bei.
Die Attraktionen auf dem Montjuïc verdanken ihre Entstehung vor allem der Weltausstellung von 1929 sowie den Olympischen Spielen von 1992. Die erste Urbanisierung des Berges begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Montjuïc als Austragungsort für die Weltausstellung von 1929 ausgewählt wurde. Dies führte zu bedeutenden architektonischen Veränderungen und Infrastrukturprojekten, die das Erscheinungsbild des Berges nachhaltig prägten.
Im Jahr 1992 richteten sich erneut die Augen der Welt auf Montjuïc in Barcelona, als er zum Hauptaustragungsort der Olympischen Spiele wurde. Diese Veranstaltung brachte erneute Modernisierungen und Entwicklungen mit sich, die Montjuïc zu einem Symbol für den sportlichen und kulturellen Fortschritt der Stadt machten.
Der Berg wurde somit zu einem bedeutenden Schauplatz für historische und zeitgenössische Ereignisse, die die Entwicklung Barcelonas beeinflussten.