Egal, ob es darum geht, atemberaubende Menschentürme zu errichten, ungeheuerliche Feuerläufe durch die Straßen zu inszenieren, ungewöhnliche lokale Produkte der Saison zu genießen oder amüsante Bräuche zu Weihnachten zu pflegen – die eigenwilligen katalanischen Traditionen sind ein Spektakel für jeden.
Katalonien beheimatet eine reiche nationale Kultur. Die Bewohner feiern ihre kulturelle Identität mit Stolz und legen einen bedeutenden Wert darauf. Diese Hingabe erklärt die blühende Volkskultur in einer derart kosmopolitischen Region. Die jahrhundertealten Traditionen werden auf unterschiedlichste Weisen gefeiert, sowohl in Verbindung mit internationalen Festtagen wie Weihnachten oder Halloween als auch als zeitlose, ganzjährige Begleiter. In diesem Artikel habe ich für euch die skurrilsten von allen ausgesucht.
Sant Jordi – der katalanische Valentinstag
Der Sant Jordi, auf Deutsch als Heiliger Georg bekannt, ist der Schutzpatron Kataloniens. Er spielt eine besonders bedeutende Rolle hier zu Lande und so kann man in Barcelona Abbildungen von Sant Jordi in vielfältigen Formen und Darstellungen an zahlreichen Gebäuden entdecken. Und alljährlich am 23. April wird ein einzigartiges und farbenprächtiges Fest zu seinen Ehren gefeiert.
An diesem besonderen Tag beschenken Männer die Frauen mit roten Rosen, weshalb der Tag des Sant Jordi auch als der katalanische Valentinstag bekannt ist. Als Gegengabe schenken die Frauen den Männern ein Buch. So wird dieser Feiertag zu einem Tag der Liebe und Kultur, indem Romantik mit literarischer Tradition verbunden wird. Wie zu erwarten verzeichnen Buchhändler und Blumenverkäufer am Tag des Sant Jordi einen enormen Umsatzanstieg, und die Straßen sind gesäumt von zahlreichen Ständen, die Rosen und Bücher anbieten.
Aber wie ist eigentlich die Ursprungsgeschichte dieser Tradition der Rosen und Bücher entstanden?
Die Legende von Sant Jordi ist eine Geschichte über Tapferkeit und Liebe und findet sich in verschiedenen Kulturen mit variierenden Versionen wieder. Zum Beispiel ist Sant Jordi auch der Schutzpatron von England, bekannt als St. Georg.
Die am häufigsten mit Sant Jordi assoziierte Version berichtet von einem Drachen, der ein Dorf in Angst und Schrecken versetzt. Um den Drachen zu besänftigen, wählen die Dorfbewohner durch Los jeden Tag ein Opfer aus der Gemeinschaft aus. Schließlich fällt auch die Tochter des Königs diesem grausamen Los zum Opfer. Sant Jordi, ein unerschrockener Ritter, entscheidet sich dazu, dem Drachen entgegenzutreten, um die Prinzessin zu befreien. In einem erbitterten Kampf gelingt es Sant Jordi schließlich, den Drachen zu besiegen. Dort, wo das Blut des Drachen die Erde berührte, erblühten rote Rosen. Als Symbol der Liebe und des Triumphs überreicht der edle Sant Jordi der dankbaren Prinzessin eine dieser Rosen.
Die Tradition des Verschenkens von Rosen am Sant Jordi-Tag reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück, als man begann, Blumen als Zeichen der Zuneigung zwischen Liebenden auszutauschen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verschmolz diese Tradition mit dem Internationalen Tag des Buches, der ebenfalls am 23. April begangen und dem Gedenken an drei bedeutende Schriftsteller, die an diesem Tag verstorben sind, gewidmet ist: Miguel de Cervantes, William Shakespeare und Inca Garcilaso de la Vega.
Die Straßen Kataloniens sind während des Festes von Sant Jordi belebt und bieten eine wunderschöne Atmosphäre. An diesem Tag wird auch die Casa Battló von Gaudí, auch als das Haus des Drachen bekannt, mit roten Rosen geschmückt. Dadurch erstrahlt sie in besonderer Pracht und ist sehr empfehlenswert für einen Besuch.
Sant Joan – das katalanische Mittsommerfest
In Katalonien wird die Nacht vom 23. auf den 24. Juni als magische Nacht gefeiert. Es wird die Sommersonnenwende gefeiert, auch wenn diese bereits zwei Tage zuvor stattgefunden hat. Dieses Fest steht aber auch im Zeichen der Feierlichkeiten zum Geburtstag von Johannes dem Täufer.
Die Feierlichkeiten sind geprägt von tief verwurzelten symbolischen Elementen und Bräuchen wie Lagerfeuern, die als reinigendes Feuer dienen, Mitternachtsbaden, Feuerwerkskörpern und Knallkörpern, begleitet von Liedern, Tanz und anderen magischen Ritualen.
In den Städten gibt es nicht nur ein einzelnes Fest, sondern viele, die auf öffentlichen und privaten Plätzen, Straßen und an den Stränden gefeiert werden. Schon Tage vor dem 23. Juni sind die ersten Knallkörper zu hören, insbesondere von aufgeregten Kindern und Jugendlichen, die es kaum erwarten können, die Nacht des 23. Juni zu erleben. Während der Sant Joan-Nacht werden dann Knallkörper und Feuerwerkskörper die ganze Zeit über entzündet. Die Lagerfeuer werden von Nachbarschaften errichtet, die alte Möbel zum Verbrennen organisieren und die Lagerfeuer sind überall in der Stadt und an den Stränden zu finden.
Doch bevor all dies geschieht, wird jedes Jahr in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni ein einzigartiges Ritual zelebriert, das das Sant Joan Fest von anderen Regionen in Spanien unterscheidet. Dieses Ritual ist als die “Flama del Canigó” (die Flamme von Canigó) bekannt. Diese Flamme wird niemals gelöscht; sie verweilt das ganze Jahr über im Castellet de Perpignan, bis sie am 22. Juni auf den Gipfel des Berges Canigó in den Pyrenäen nahe der Grenze zwischen Frankreich und Spanien getragen wird. Dort beginnt die Zeremonie mit dem Entzünden eines Lagerfeuers, das das Licht der kürzesten Nacht des Jahres symbolisiert und die Sommersonnenwende markiert.
Genau um Mitternacht wird das Feuer dieser Flamme mit Hilfe von Fackeln an die Anwesenden verteilt, und dann beginnt die symbolische Reise. Verschiedene Gruppen beteiligen sich am Transport der Flama del Canigó durch die gesamte Region Kataloniens, in Hunderten von Städten und Gemeinden. Die Flama del Canigó wird zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Auto, mit dem Boot, zu Pferd oder auf jedem anderen denkbaren Transportmittel verbreitet und erreicht so dank einer Vielzahl von Menschen, die teilnehmen, jeden Winkel Kataloniens.
Jede Stadt und jedes Dorf gestaltet den Empfang der Flamme auf eigene Weise, aber das Ritual bleibt überall gleich: Nachdem die Flamme ihr Ziel erreicht hat, wird vor dem Entfachen der Feuer eine gemeinsame Botschaft verlesen. Diese erinnert die Menschen an die Bedeutung der Initiative, unterstreicht die gemeinsame Identität der katalanischsprachigen Länder und soll dazu beitragen, die katalanische Kultur lebendig zu halten.
In Barcelona erreicht die Flama del Canigó am Abend des 23. Juni die Plaça de Sant Jaume. Dort wird sie von der Stadtverwaltung sowie den Gegants und dem Bestiarium der Stadt herzlich empfangen, begleitet vom Lied “Muntanyes del Canigó”. Nach diesem feierlichen Moment sammeln Vertreter der einzelnen Stadtteile das Feuer ein, das dann dazu dient, die Feuer in der gesamten Stadt zu entzünden. Mit dem Anzünden der Feuer beginnen die bereits erwähnten Straßenfeste, die mit beliebten Feuerwerken, Tänzen und ausgelassener Fröhlichkeit bis in die frühen Morgenstunden gefeiert werden.
Der Ursprung dieses Festes ist heidnisch, und die Tradition reicht weit in die Zeit vor der Entstehung des Christentums zurück. Das Feuer hatte für die Menschen, die es betrachteten, eine reinigende Funktion, und die Flammen sollten die bösen Geister, die in der Nacht umherzogen, abwehren und vertreiben. Zudem versammelten sich die Menschen damals wie heute um diese Feuer, um die Ankunft des Sommers zu feiern. Trotz Verbote und Einschränkungen im 20. Jahrhundert hat sich das Fest bis heute gehalten.
Während dieses Festes wird eine beliebte Süßigkeit namens Coca de Sant Joan genossen. Diese Köstlichkeit wird aus Pinienkernen und kandierten Früchten hergestellt und traditionell mit Cava begleitet.
L’ou com balla – das tanzende Ei
Am Tag von Fronleichnam feiern die Einheimischen mit Begeisterung die Tradition des “L’ou com balla” oder des “tanzenden Eies”. An diesem besonderen Tag erblühen die Brunnen in den Innenhöfen und Klostergärten in einem farbenfrohen Meer aus Blumen, während ein leeres Ei auf dem Wasserstrahl seinen spektakulären Tanz vollführt.
Die essenziellen Bestandteile von L’ou com balla sind also das Ei selbst, das spritzende Wasser und die Fülle der farbenprächtigen Blumen – eine magische Verbindung, die die Schönheit der Einfachheit zeigt.
Die erste historische Erwähnung dieser Tradition stammt aus dem 15. Jahrhundert. Allerdings ist die genaue Entstehung des Brauchs nicht eindeutig bekannt. Es wird spekuliert, dass er möglicherweise durch kulturelle Einflüsse aus dem arabischen Raum entstand. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass er als Sitte aus Italien importiert wurde.
Bezüglich seiner Bedeutung existieren auch zahlreiche Theorien. Einige interpretieren ihn als Metapher für die Fülle des Frühlings, wobei das Ei symbolisch für die typische Fruchtbarkeit dieser Jahreszeit steht. Eine religiöse Interpretation besagt hingegen, dass das Ei und die kunstvoll geschmückten Brunnen die eucharistische Hostie und den Kelch repräsentieren.
Die Ursprünge und Bedeutung dieser Tradition mögen im Dunkeln liegen, aber eins steht fest: Im Verlauf der Jahre hat sich diese Tradition zu einem regelrechten Symbol für Barcelona entwickelt. Am besagten Tag strömen die Einwohner Barcelonas zu den Brunnen mit dem tanzenden Ei, um zu beobachten, wie sich das Ei auf dem Wasserstrahl unter den prächtigen Blumen dreht und hüpft. Diesen bezaubernden Tanz kann man beispielsweise im Kreuzgang der Kathedrale von Barcelona und an zahlreichen anderen Orten der Stadt erleben.
Sardana – der katalanische Nationaltanz
La Sardana ist ein traditioneller katalanischer Tanz, der von Menschen jeden Alters und zu jeder Gelegenheit getanzt wird. Er findet auf Plätzen in ganz Katalonien statt, von Nord bis Süd, und bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft ohne Rücksicht auf Unterschiede zusammen. Diese Tradition wird von Generation zu Generation weitergegeben, und jeder, der die Grundschritte beherrscht, ist herzlich eingeladen, am Tanz teilzunehmen.
Der Rhythmus der Sardana unterscheidet sich komplett von anderen Tänzen, die man mit Spanien in Verbindung bringt, wie Flamenco oder Salsa. Bei der Sardana bilden die Tänzerinnen und Tänzer einen Kreis, heben die Arme, fassen sich an den Händen und tanzen mit kurzen und langen Schritten oder sogar Sprüngen im Takt. Die Schritte sind präzise, obwohl sie auf den ersten Blick einfach wirken mögen. Die Begleitung erfolgt durch die charakteristische Musik namens Cobla, gespielt von einem Ensemble mit dem gleichen Namen, “La Cobla”. Diese Kapelle hat einen einzigartigen Klang und besteht aus zehn Blasinstrumenten, einem Kontrabass, einer Handtrommel sowie einer Einhandflöte, die den charakteristischen Beginn der Sardana einleitet.
Die genaue Entstehungszeit dieses Tanzes ist nicht ganz klar, aber bereits im 16. Jahrhundert tanzten die Katalanen den “contrepas”, einen Tanz, der dem Sardana sehr ähnelt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Sardana zum katalanischen Nationaltanz. Während des Franco-Regimes war die Sardana verboten. Heute ist sie ein bedeutender Bestandteil des immateriellen Kulturerbes Kataloniens. In vielen Städten und Dörfern in Katalonien findet man Statuen, die die Sardana repräsentieren – auch in Barcelona, auf dem Montjuic. Die Sardana verkörpert mit erhobenem Kopf und Händen das Herz und den Charakter der Katalanen, die durch diesen Tanz ihre Einheit und Identität ausdrücken.
Die Sardana ist nicht auf eine bestimmte Jahreszeit beschränkt, sondern wird in jedes Volksfest integriert. In Barcelona könnt ihr sie auch regelmäßig sonntags auf dem Platz vor der Kathedrale erleben. Wenn ihr die Gelegenheit habt, solltet ihr euch diese Darbietung des katalanischen Nationaltanzes nicht entgehen lassen!
Castellers – die menschlichen Türme
Sie sind als immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt und bilden einen festen Bestandteil der katalanischen kulturellen Identität. Diese Tradition wird von Generation zu Generation weitergegeben und darf auf keinem Volksfest in Katalonien fehlen. Die Rede ist von Castells, den menschlichen Türmen.
Die Wurzeln dieser Tradition liegen in der Stadt Valls, etwa 100 km südlich von Barcelona. Die erste Erwähnung der Castells stammt aus dem 18. Jahrhundert, obwohl es wahrscheinlich ist, dass die Tradition in einer nicht dokumentierten Form schon viel früher existierte.
Die Castells, wörtlich übersetzt als Burgen aufgrund ihrer burgähnlichen Struktur, werden durch die Kraft und das Gleichgewicht einer Gruppe aufgebaut. Jedes Castell besteht aus drei Teilen:
- Die “Pinya” bildet das Fundament, eine Basis, auf der sich das Gewicht gleichmäßig verteilt. Die Pinya symbolisiert Solidarität und Unterstützung innerhalb einer Gemeinschaft. Die Zusammenarbeit vieler Menschen, die zusammenhalten, schafft ein starkes Fundament. Im Leben benötigen wir oft eine solide Basis der Unterstützung.
- Der “Tronc” ist der zentrale Teil des Castells und wird sorgfältig auf der Basis aufgebaut. Er kann unterschiedliche Höhen haben, mit mehreren Etagen, die jeweils von einer bestimmten Anzahl von Personen gebildet werden.
- Die Spitze des Turms, “Pom de Dalt”, besteht aus den letzten drei Etagen und ist aufgrund ihres geringen Gewichts den jüngsten Teilnehmern vorbehalten. Im Allgemeinen können Kinder ab dem Alter von 4 oder 5 Jahren an Castells teilnehmen. Das Kind, das die oberste Etage eines Castells krönt, wird als Enxaneta bezeichnet und bestätigt durch das Heben seines Arms, dass der Turm korrekt gebaut wurde. Das Kind verweilt dort nur wenige Sekunden.
Nun muss das Castell nur noch abgebaut werden, ohne einzustürzen. Dieser Teil des Prozesses ist genauso anspruchsvoll und erfordert eine gründliche Einübung wie der Aufbau selbst.
Die einzelnen Castells erhalten ihre Bezeichnungen anhand der Anzahl der gebauten Etagen und der Personenanzahl pro Etage. Zum Beispiel wird ein Castell mit 8 Etagen, wobei jede Etage des Stamms aus vier Personen besteht, als “4d8” bezeichnet. Es gibt auch Castells, bei denen jede Etage von nur einer Person gebildet wird, diese werden als Pilars (Säulen) bezeichnet. Oder Castells aus zwei Personen pro Etage, die als Torres (Türme) bekannt sind.
Es gibt viele Castellers-Vereine, die als Colles bekannt sind. Diese trainieren hart das ganze Jahr über, um dann bei Festen ihre Fähigkeiten zu präsentieren. Während des Trainings wird die Technik des Aufbaus geprobt, und jeder Casteller hat eine festgelegte Position und Funktion innerhalb des Castells, auch wenn es für Außenstehende eher zufällig wirken mag. Beim Aufbau wird eine Melodie mit Flöte und Trommel gespielt, die die verschiedenen Phasen des Turmbaus anzeigt und die Emotionen der Teilnehmer anheizen soll.
Die bisher höchste erreichte Schwierigkeitsstufe sind 9 Etagen. Diese beeindruckende Leistung wurde bisher nur von 10 Collas aus dem Verband von 60 verschiedenen Casteller-Vereinen in Katalonien erreicht.
Castells sind weit mehr als nur eine Show oder ein Sport; es handelt sich um eine Aktivität für die ganze Familie. Während die Großeltern in der Pinya helfen, können die Eltern im Tronc stehen und die Kinder in Pom de Dalt.
Auf der Website der Castellers de Catalunya findet ihr die aktuellen Termine in ganz Katalonien. Die bedeutendsten Aufführungen in Barcelona finden auf dem Plaça de Sant Jaume vor dem Rathaus statt. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Castell-Aufbau anzusehen – es ist wirklich ein einzigartiges Erlebnis.
Caga Tió – der kackende Holzklotz
Wenn ihr im Dezember in Katalonien unterwegs seid, werdet ihr zwangsläufig auf den Caga Tió stoßen, auch als Tió de Nadal bekannt. Bei diesem Brauch handelt es sich um eine einzigartige katalanische Weihnachtstradition – ein hölzerner Block mit einem fröhlichen Gesicht, einer typisch katalanischen roten Barretina und zwei Vorderbeinen. Vorsicht, den katalanischen Tió nicht mit dem spanischen “Tío” = Onkel verwechseln.
Der Caga Tió existiert in Katalonien schon länger als der Weihnachtsmann, und er kann was, was der Weihnachtsmann nicht kann: Er “kackt” Süßigkeiten und Geschenke aus! Der Begriff “Caga Tió” bedeutet buchstäblich nichts anderes als der “kackende Holzklotz”. Interessanterweise haben die Katalanen keinerlei Scheu vor dem Begriff “Kacken”, und die Verwendung dieses Wortes ist in Katalonien völlig normal.
Traditionsgemäß wird der Tió de Nadal (= Weihnachts-Holzklotz) am 8. Dezember ins Haus geholt. Die Kinder sind dazu angehalten, sich liebevoll um ihren kleinen Klotz zu kümmern. Sie decken ihn sorgfältig mit einer Decke zu, um sicherzustellen, dass ihm nicht kalt wird, und füttern ihn jeden Abend, damit sein Magen sich füllt und er gut gedeiht. Diese liebevolle Pflege dient dem Zweck, dass er schließlich an Heiligabend einige erstklassige Leckereien und Geschenke für sie “ausscheidet”.
Am Heiligabend sind die Kinder mit einem hölzernen Knüppel ausgerüstet, und dann geht es los. Der mit einer Decke bedeckte Holzklotz wird von den Kindern geklopft oder sogar geschlagen, um die “Verdauung” anzuregen und so an die begehrten Geschenke zu gelangen. Während dieses Rituals wird das traditionelle Caga Tió-Lied gesungen. Nach dem Ausklopfen wird die Decke entfernt, und man kann sehen, was der Tió “ausgeschieden” hat. Typischerweise (jedoch nicht ausschließlich) handelt es sich dabei um Süßigkeiten, insbesondere um die hier sehr beliebten Turrons.
Es gibt viele Variationen des Caga Tió-Liedes, hier ein Beispiel wie der Text lautet:
Kack Holzklotz, Weihnachts-Holzklotz!
Kack Haselnüsse und Turrón
Kack keine Heringe
die sind zu salzig
Kack lieber Turrón
Der is besser!
(Caga Tió, Tió de Nadal!)
(Caga avellanes i torrons)
(No caguis arengades)
(Que són massa salades)
(Caga torrons)
(Que són més bons)
Wie und wo genau diese Tradition entstanden ist und seit wann es sie gibt, bleibt unklar. Sie besteht auf jeden Fall seit vielen Jahren. Um diesen eigenartigen Brauch besser zu verstehen, sollte man in die Zeiten vor Zentralheizung zurückdenken, als Menschen ihre Häuser noch mit Holz beheizten. Es wird angenommen, dass dieser Brauch mit alten landwirtschaftlichen Praktiken und Winterritualen in Verbindung steht. Um die Natur aus ihrem Winterschlaf zu wecken, schlug man mit Stöcken auf die Holzstämme. Die Menschen betrachteten Baumstämme als Symbole der Fruchtbarkeit und Erneuerung. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dieser Brauch weiter und wurde in die christlichen Weihnachtsfeierlichkeiten integriert.
Caganer – der Krippen-Kacker
Ein weiteres Beispiel für die skurrile Faszination Kataloniens für die Darstellung der Kacke ist die Figur des “Caganer”, was auf Katalanisch schlicht und einfach “der Scheißende” oder einfach “der Kacker” bedeutet. Die Katalanen haben kein Problem damit, die Dinge direkt beim Namen zu nennen, und wenn jemand sein Geschäft verrichtet, wird er eben so genannt!
Der Caganer ist ein Männchen, das traditionelle katalanische Bauerntracht trägt und auf dem Kopf die bereits erwähnte typische rote Barretina (siehe Caga Tió) hat. Er ist in einer hockenden Position dargestellt, mit heruntergelassenen Hosen und einer braunen Miniaturwurst unter seinem entblößten Gesäß. So weit so gut. Doch dieses kleine Männchen hat seinen Platz ausgerechnet in der heimeligen Krippenlandschaft!
Auf den ersten Blick ähnelt die katalanische Krippe der in unseren Breitengraden üblichen Weihnachtskrippe. In der katalanischen Variante findet man jedoch auch den kleinen “Kacker”. Dieser befindet sich oft etwas abseits vom heiligen Geschehen, hinter einem Busch, mit heruntergelassener Hose und in gebückter Haltung, während sich im Stall Josef und Maria über die Geburt Jesu freuen. Was zunächst ungewöhnlich erscheint, ist in Katalonien eine langjährige Tradition. Hier gehört der Caganer genauso zur Krippe wie Maria, Josef und das Christkind, und man findet ihn in jeder katalanischen Krippe. Es ist wichtig zu betonen, dass er keinesfalls als Beleidigung gemeint ist.
Der Caganer ist in Katalonien seit dem 18. Jahrhundert eine Tradition. Er symbolisierte den Kreislauf der Natur, da seine Ausscheidungen der Erde zugutekamen und sie düngten. Die Vorstellung war, dass dies im kommenden Jahr zu einer reichen Ernte führen würde. Wenn der Caganer also in der Krippe stand, repräsentierte dieser fruchtbaren Boden und versprach Freude und Gesundheit für das kommende Jahr. Heutzutage wird er oft auch als Glücksbringer betrachtet.
Natürlich sind die Caganer auch käuflich zu erwerben, und in Barcelona gibt es sogar ein spezielles Geschäft, das die kleinen “Scheißerchen” in allen erdenklichen Ausführungen anbietet. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Sie sind allgegenwärtig und haben sich mittlerweile zu einem der beliebtesten Souvenirs etabliert.
In jüngster Zeit hat der traditionelle Caganer sogar verschiedene andere Formen angenommen: Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Superhelden, religiöse Ikonen und Filmstars – alle hocken aufgereiht mit heruntergelassener Hose nebeneinander. Laut den Katalanen soll uns dies deutlich machen, dass wir alle gleich sind und alle ebenso menschliche Bedürfnisse haben. Ob nun Fußballer wie Lionel Messi oder Diego Maradona, Papst Benedikt XVI. oder der Dalai Lama, Spaniens König Juan Carlos, Angela Merkel, Osama bin Laden, Donald Trump, Königin Elisabeth oder Elvis Presley – sie alle und viele andere wurden als “Kacker” verewigt. Jedes Jahr werden neue Kreationen, Persönlichkeiten aus aller Welt, zu den bereits existierenden Figuren hinzugefügt. Mit den kleinen “Kackern” wird ein “großes Geschäft” gemacht, und sie sind nicht nur zu Weihnachten ein Hit, sondern eignen sich auch als perfektes Mitbringsel. Ein Lacher bei der Ankunft Zuhause ist dabei sicher garantiert.
Die Caganer können auch hier bestellt werden.
Inzwischen ist zum Caganer auch der Pixaner hinzugekommen – der pinkelnde kleine Bruder des Caganers, obwohl dieser viel seltener zu sehen ist. Ein cleverer Einfallsreichtum der Geschäftsleute in Katalonien.
Gegants, Capgrossos und Bestiarium – die Riesen, die Großköpfe und die Bestien
Immer wenn in Katalonien etwas gefeiert wird, und das geschieht wirklich sehr oft, werden die Gegants und die Capgrossos auf die Straßen losgelassen, manchmal sogar in Begleitung des Bestiariums. Das mag alles vielleicht etwas eigenartig klingen, aber es ist überhaupt nichts Ungeheures, so wie es sich wahrscheinlich anhört. Es handelt sich dabei um Figuren aus Pappmaché, die beträchtliche Abmessungen aufweisen, um bei Paraden und Festen gut sichtbar zu sein.
Jeder Ort in Katalonien und jeder Stadtteil in Barcelona hat seine eigenen Gegants. Diese imposanten Figuren verkörpern im Allgemeinen historische, mythologische oder auch lokale Persönlichkeiten aus der Volkskultur. Gekleidet in traditionelle, bunte Gewänder werden sie von kräftigen Personen getragen, die in den Strukturen der Riesen stehen. Während der festlichen Umzüge werden die Gegants zum Leben erweckt, sie laufen und tanzen. Musik und Tanz bilden dabei wesentliche Bestandteile dieser lebhaften Umzüge.
Im Allgemeinen sind die Gegants zwischen 3 und 4 Metern groß, obwohl einige Figuren sogar größer oder kleiner sein können. Die Köpfe der Gegants sind dabei besonders groß und ausdrucksstark. Je nach Gestaltung und lokaler Tradition können die Köpfe zwischen 60 Zentimetern und über 1 Meter groß sein. Die Riesen weisen auch ein beträchtliches Gewicht auf, oft bis zu 80 kg. Dieses Gewicht ist jedoch so verteilt, dass es für die Teilnehmer an den Umzügen erträglich ist, obwohl sie unter diesen riesigen Figuren durchaus ins Schwitzen kommen.
Die Capgrossos sind ein weiterer bedeutender Bestandteil dieser Feierlichkeiten, die an diesen Umzügen teilnehmen und komische, populäre und satirische Charaktere repräsentieren. Im Gegensatz zu den Gegants, die eine gesamte Figur darstellen und von Trägern getragen werden, sind die Capgrossos groteske, überproportionale Köpfe, die von den Trägern aufgesetzt werden. Dadurch sind sie natürlich flexibler als die Gegants und können besser tanzen, laufen, springen und durch die Menschenmenge hüpfen. Oft interagieren sie auf amüsante Weise mit dem Publikum. Eine ihrer Funktionen bei den Umzügen besteht darin, den Weg für die großen Gegants durch die Zuschauermenge während der Umzüge zu ebnen.
Gegants und Capgrossos werden während ihrer Umzüge durch die Städte und Dörfer gelegentlich auch von Figuren des Bestiariums begleitet. Dabei handelt es sich um mythologische oder fantastische Tiere wie Drachen, Phönixe und andere Fabelwesen. Diese Wesen verleihen den Feierlichkeiten ein mystisches und fantastisches Element.
Sollte während eures Besuchs in Katalonien gerade kein Umzug mit Gegants, Capgrossos und Bestien stattfinden, dann schaut in der Casa dels Entremesos vorbei (Plaça de les Beates 2, Barcelona). Dieser Raum ist das ganze Jahr über der Aufbewahrung und Pflege dieser festlichen Figuren gewidmet. Der Eintritt ist kostenlos, und der Besuch ist äußerst interessant.
Correfoc – der Feuerlauf und der Tanz der Teufel
Der “Correfoc”, eine festliche Tradition, die vor allem in Katalonien stattfindet, ist wohl das markanteste Ereignis bei katalanischen Festen. Das Wort “Correfoc” bedeutet wörtlich übersetzt “Feuerlauf” auf Katalanisch. Dabei handelt es sich um einen lautstarken und zischenden Straßenumzug, bei dem das Publikum mit dem Feuer und den Teilnehmern interagiert, die als Dämonen und Fabelwesen verkleidet sind. Die Teufelstänzer winden sich durch die Menge und versprühen Funken. Die Teilnehmer spielen mit den Teufeln: Sie bedrängen sie, weichen ihnen aus oder suchen Schutz vor ihrem Feuer. Dies soll den epischen Kampf zwischen Gut und Böse symbolisieren, Engel gegen Dämonen, und in diesem Fall die Bevölkerung gegen die Teufel.
Der “Correfoc” findet in der Regel nachts statt und folgt einem festen Ablauf. Neben den Teufeln gibt es auch riesige Drachen und andere mythologische Kreaturen, die ein festliches, aber auch beängstigendes Erscheinungsbild vermitteln. Die Teufel tragen verschiedene Arten von Pyrotechnik, die sie auf ihrem Weg abbrennen. Wer sie reizt und sich ihnen zu nahe wagt, wird von den wütenden Teufeln verfolgt. Auch unschuldige Zuschauer werden in das bedrängende Geschehen einbezogen.
Aber keine Angst, der Correfoc ist nicht gefährlich, solange bestimmte Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden. Um an diesem Umzug teilzunehmen, sollte man eine Schutzausrüstung tragen, um Verbrennungen zu vermeiden. Wer in erster Linie am Correfoc teilnimmt und direkt mit den Teufeln und Drachen interagiert, sollte sich zusätzlich mit einer Brille und Ohrstöpseln vor Feuer und Lärm schützen. Und wenn man gut ausgerüstet ist, ist die Energie ansteckend, und schnell wird man in die Atmosphäre hineingezogen und mit den Teufeln und dem Feuer interagiert. Man kann das Geschehen aber selbstverständlich auch aus sicherer Entfernung verfolgen und trotzdem viel genießen.
Der Correfoc ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Festlichkeiten in der gesamten katalanischen Region. Während der Correfoc für Erwachsene am weitesten verbreitet ist, gibt es in vielen Orten, darunter auch Barcelona, spezielle Correfocs für Kinder. Der größte Correfoc in Barcelona findet im Rahmen des Stadtfestes La Mercè statt, das in den Tagen vor dem 24. September gefeiert wird.
L’homme dels Nassos – der Mann mit den Nasen
Unter den faszinierenden Figuren der katalanischen Tradition gilt der Home dels Nassos als besonders geheimnisvoll und zugleich als die unbekannteste von allen. Der Legende nach ist dieser Nasenmann nur am 31. Dezember unterwegs und trägt so viele Nasen, wie das Jahr Tage hat. Dies wird zumindest den begeisterten Kindern erzählt, die daraufhin aufgeregt nach dieser skurrilen, vielgenasigen Gestalt Ausschau halten. Doch sie erkennen die Falle nicht und suchen nach einer verzerrten Figur mit 365 Nasen, während der Home dels Nassos am letzten Tag des Jahres nur noch eine einzige trägt. Somit kann der Nasenmann jeder x-beliebige Mann sein.
Dieser Scherz funktioniert natürlich in der Regel nur einmal bei den Kindern. Im Folgejahr kann man Kindern noch von L’homme de les orelles – dem Mann mit den Ohren erzählen, einer Ableitung des Home dels Nassos. Dieser soll angeblich nur am 30. Dezember unterwegs sein und genauso viele Ohren haben, wie es Tage im Jahr gibt.
Der Home dels Nassos wird als “Capgròs”, also als eine Figur aus Pappmaché mit einem großen Kopf, dargestellt. Gemäß der Tradition übergibt der Mann mit den Nasen der Stadtverwaltung symbolisch den Schlüssel, der die Tür zum neuen Jahr öffnet.
Castanyada – das katalanische Halloween
Die Castanyada ist ein traditionelles katalanisches Fest, das am 31. Oktober gefeiert wird und dem Gedenken an die Verstorbenen gewidmet ist. Die Castanyada unterscheidet sich allerdings deutlich zu Halloween, bei dem sich die Menschen als gruselige Monster verkleiden. Sie hat ihre Wurzeln in der katalanischen Kultur und ist mit dem christlichen Fest Allerheiligen verbunden. Das Fest zeichnet sich durch den Verzehr saisonaler Produkte aus und umfasst in der Regel kulturelle und festliche Aktivitäten, die für die Region typisch sind. Es fördert das Zusammenkommen und den Austausch mit Freunden und Familie.
In Katalonien genießen Familien während dieses Festes eine Mahlzeit bestehend aus gerösteten Kastanien, Süßkartoffeln und Panellets, begleitet von den traditionellen Getränken der Castanyada: Anis und Muskateller. Panellets sind kleine Süßigkeiten, die aus gemahlenen Mandeln, Zucker und Eiweiß hergestellt werden. Sie werden mit Pinienkernen, Mandeln, Kokosnuss oder Schokolade bestreut und in verschiedenen Formen und Geschmacksrichtungen zubereitet. Diese leckeren Köstlichkeiten sind ein unverzichtbarer und traditioneller Bestandteil der Castanyada-Feste.
La Castanyada wird traditionell von einer alten Frau in bäuerlicher Kleidung mit Kopftuch verkörpert, als “Castanyera” bekannt, die auf der Straße Kastanien röstet und verkauft. Während dieser Zeit tauchen überall in den Straßen Kataloniens solche Verkäufer auf, die Kastanien und Süßkartoffeln auf der Glut rösten und sie dann warm in Zeitungspapier verpackt verkaufen.
Die Castanyada-Feierlichkeiten umfassen oft festliche Aktivitäten wie Konzerte, Tänze und kulturelle Veranstaltungen. Darüber hinaus nutzen viele Menschen die Gelegenheit, sich zu verkleiden und an Halloween-Partys teilzunehmen, die in letzter Zeit immer beliebter geworden sind.
Calçotada – die Zwiebelorgie
La Calçotada ist eine bedeutende katalanische gastronomische Tradition, die in den kühleren Wintermonaten von Dezember bis März gefeiert wird. Der Name dieses Festes leitet sich von einer Art Frühlingszwiebel oder Lauch ähnlichem Gemüse ab, das als Calçots bezeichnet wird. Und die Calçotada ist eine traditionelle Art des Verzehrs von Calçots und findet in Form von kulinarischen und gesellschaftlichen Veranstaltungen statt. Es mag zwar ungewöhnlich erscheinen, die Wörter “Fest” und “Gemüse” im selben Satz zu verwenden, aber für die Katalanen ist das Gemüseessen weniger eine lästige Pflicht als vielmehr ein unterhaltsames, geselliges Beisammensein! Zumindest wenn es dabei um die Calçotada geht.
Die Calçots haben ihren Ursprung in der Provinz Tarragona, werden jedoch heutzutage in fast ganz Katalonien angebaut. Diese besondere Art von Zwiebel hat eine spezielle Anbauweise. Um die Calçots möglichst lang zu gestalten, pflanzen die Bauern die Zwiebeln tiefer in die Erde. Auf diese Weise muss sich die Zwiebel strecken, um das Sonnenlicht zu erreichen. Vor der Ernte wiederholen die Bauern diesen Vorgang zwei- oder dreimal, damit der weiße Teil der Zwiebel bzw. der Calçots so lang wie möglich wird.
Nach der Ernte ist es an der Zeit, die Calçots zu kochen! Die Köche legen die Calçots auf ein offenes Feuer, was den Zwiebeln ein ganz besonderes Aroma verleiht. Sobald die Calçots gut durchgegart sind, werden sie in Gruppen von sechs oder zwölf Stück in Papier eingewickelt, bis es Zeit zum Essen ist. Es wird mit bloßen Händen gegessen, und Plastikhandschuhe werden gerne zur Verfügung gestellt. Man sollte sich auch ein Lätzchen umhängen. Nach dem Abziehen der verkohlten Teile wird das grüne Ende in der Hand gehalten, das weiße Ende in die ungemein leckere Romesco-Soße getaucht (eine weitere katalanische Spezialität). Dann wird der Kopf nach hinten geneigt und genüsslich gegessen! Es sieht auf jeden Fall lustig aus.
Es ist eine großartige Methode, auch Kinder dazu zu bringen, Gemüse zu essen. Zur Calçotada gehören außerdem gegrilltes Fleisch und die traditionelle Wurst Botifarra. Dazu wird Wein aus einem Porrón (einem Glass-Schnabelkrug) genossen. Als Nachtisch gibt es Crema Catalana (der katalanische Nachtisch schlechthin) oder Mató, ein traditionelles katalanisches Dessert aus Käse und Honig. Erlebt diese Tradition selbst und schließt euch einer Calçotada an!